30 Jahre MBS: Diversity Management – Nur ein Trend oder ein Must-Have für Unternehmen?

Diversity Rainbow Powder

Für das dritte Online-Speaker*innen-Event im Rahmen des 30-jährigen Hochschuljubiläums der Munich Business School (MBS) Ende Juni kamen die Gäste und Expertinnen nicht von außerhalb, sondern stammten aus dem Kreis der MBS-Alumni: Verena Hüni und Katrin Heigl, die im Jahr 2017 bzw. 2007 ihren Masterabschluss an der MBS absolvierten, diskutieren mit Christoph Schlottmann, Masterstudienberater und Diversity & Inclusion Officer an der MBS, über das Thema Vielfalt am Arbeitsplatz und gaben Einblick in ihren Arbeitsalltag, bei dem Diversity eine wichtige Rolle spielt.


Respekt, Neugierde, Offenherzigkeit, ein Gefühl der Zugehörigkeit und psychologischen Sicherheit, Treiberin für Innovation und neue Ideen, eine unterstützende Gemeinschaft, Liebe und Stärke – all das und vieles mehr antworteten die Teilnehmer*innen der Podiumsdiskussion auf Christoph Schlottmanns Einstiegsfrage, was Diversität für sie bedeute. MBS-Alumna Verena Hüni führte weiter aus: „Es gibt dieses schöne Sprichwort, dass Diversität bedeutet, einen Platz am Tisch zu haben, Inklusion meint, eine Stimme zu haben, die im Konzept der Zugehörigkeit schließlich auch gehört wird. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir, nur wenn wir verschiedenen Perspektiven und Sichtweisen mit einbeziehen, in der Lage sind, das Gesamtbild zu erkennen und zu wachsen!“

Portrait of Katrin Heigl, alumna of Munich Business School and now working at Allianz
Katrin Heigl

Für Verena Hüni ist der Einsatz für Vielfalt weit mehr als ein persönliches Anliegen. Seit 2018 arbeitet die MBS-Alumna als Diversity Managerin beim Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen am Bodensee und treibt gemeinsam mit ihrem Team das Thema Diversity am Arbeitsplatz maßgeblich voran. Während es bei der ZF mittlerweile ein internationales Diversity-Team mit einem globalen Lead und Hubs auf verschiedenen Kontinenten gibt, ist das Diversity Management bei der Allianz SE dezentral organisiert, sodass MBS-Alumna Katrin Heigl Diversity Managerin auch nicht im Titel trägt – was nicht heißen soll, dass sich die Leiterin des Vorstandressorts bei der Tochtergesellschaft Allianz Beratungs- und Vertriebs-AG nicht für Diversity-Themen einsetzt, ganz im Gegenteil. „Tatsächlich ist seit einigen Jahren“, erklärte Katrin Heigl, “ jede*r in einer Führungsposition bei der Allianz ein*e Diversity-Manager*in. Wir Führungskräfte tragen hier eine Verantwortung und bringen Vielfaltsthemen aktiv ein, beispielsweise in Bewerbungsverfahren, bei denen wir beisitzen.“ Diversity-Initiativen, die Katrin Heigl in ihrer langjährigen Zeit bei der Allianz ins Leben gerufen hat, sind beispielsweise das interne Frauennetzwerk Women@Allianz sowie die Kampagne „Allianz – bunter als du denkst“ für die Vielfalt der Geschlechter und sexuellen Orientierung. Besonders freut sich Katrin Heigl schon auf den Weltfrauentag am 8. März im kommenden Jahr, für den sie gemeinsam mit dem Frauennetzwerk eine weltweite Netzwerkveranstaltung mit namhaften Panelistinnen und mehreren Tausenden Teilnehmerinnen organisieren wird. Darüber hinaus gibt es weitere Initiativen und Netzwerke bei der Allianz, sodass der Versicherungskonzern als eines der diversesten Unternehmen Deutschlands gilt, wie zahlreiche Studien wie beispielsweise der German Diversity Index 2021 (BeyondGenderAgenda) belegen.

Portrait of Verena Hüni, alumna of Munich Business School and Diversity Officer at ZF Friedrichshafen
Verena Hüni

Und wozu das alles? Dieselben Studien, die Unternehmen ein gutes Diversity Management bescheinigen, zeigen auf, welche Vorteile ein diverses und inklusives Arbeitsumfeld mit sich bringt – und das sind eine ganze Menge: eine höhere Mitarbeiter*innenzufriedenheit, ein besseres Verständnis von Kund*innen und dadurch die Möglichkeit zur Optimierung von Prozessen, ein inspirierendes Arbeitsumfeld mit Raum für Innovationen, ein positives Unternehmensimage und nicht zuletzt einen größeren Umsatz. Verena Hüni kann nur zustimmen, dass man Diversity Management als Erfolgsfaktor keineswegs vernachlässigen sollte: „Das Thema Diversität an sich hat bei ZF schon eine lange Tradition, aber es wurde immer eher als Nice-to-have und nicht als Must-have gesehen. Das hat sich in den vergangenen Jahren geändert und der gesamte Themenkomplex genießt nun eine größere Aufmerksamkeit. Wir bekommen vermehrt Anfragen von verschiedenen Medien und Bewerber*innen, wie wir uns als weltweit agierender Konzern für Diversity einsetzen. Auch bei unserem Vorstand und Aufsichtsrat hat das Thema nun eine größere Relevanz. Sie haben hohe Erwartungen in unser Diversity Management und erhoffen sich klar messbare Erfolge und Fortschritte davon.“

Bei ZF habe sie vor drei Jahren erst einmal mit der Grundlagenarbeit begonnen und das könne sie allen Unternehmen so auch empfehlen, erläuterte Verena Hüni im Gespräch: eine Vision und Mission festlegen, sich mit den einzelnen Vielfaltsdimensionen auseinandersetzen und sich Wissen aneignen. Katrin Heigl ergänzte, dass es, wenn man Diversity am Arbeitsplatz vorantreiben wolle, gerade am Anfang äußerst nützlich und hilfreich sei, sich Verbündete sowohl inner- als auch außerhalb der Organisation zu suchen. Wie bei der Allianz gibt es mittlerweile auch bei ZF Mitarbeiter*innen-Netzwerke für jede Vielfaltsdimension und verschiedene KPIs – beispielsweise für die Zahl der Frauen in Führungspositionen – wurden festgelegt. Besonders stolz macht Verena Hüni, dass vermehrt Mitarbeiter*innen auf sie zukommen und selbst aktiv werden wollen, sodass Netzwerke auch aus sich heraus und nicht nur von oben herab entstünden.

Portrait of Christoph Schlottmann, (former) Diversity and Inclusion Officer at Munich Business School
Christoph Schlottmann

An der MBS bekommt das Thema Diversity ebenfalls eine breitere Bedeutung. So konnte Christoph Schlottmann die Podiumsdiskussion dazu nutzen, einige der jüngsten und geplanten Diversitätsinitiativen an der MBS, die über die bisher bespielten Dimensionen hinaus gehen, vorzustellen, darunter beispielsweise die Einführung eines Sprachguides zu genderneutraler -bzw. -inklusiver Sprache und dessen Umsetzung auf allen internen und externen Kommunikationskanälen, die Unterzeichnung der Charta der Vielfalt oder die Teilnahme der MBS-Azubis an der Diversity Challenge.

Und wo wird die Reise hingehen? Wird die Diversitätsdebatte vielleicht bald schon wieder abflauen? Das glaubt Verena Hüni nicht: „Es freut mich zu sehen, dass die Diskussionen rund um Diversität zunehmen und in die Mitte der Gesellschaft rücken. Wir sind auf dem richtigen Weg, aber es gibt noch einiges zu tun.“ Katrin Heigl sieht das ganz ähnlich und schloss den Abend mit einer berührenden Anekdote: „Wenn beim Christopher Street Day eine dir bis dahin unbekannte Person auf dich zu kommt und dir mitteilt, dass sie das Bedürfnis hat dich zu umarmen, weil sie so glücklich darüber ist, dass ihr trans Kind bei der Allianz als Arbeitgeber so gut aufgehoben ist, ist das ein wichtiges Zeichen, dass unser Einsatz für Vielfalt ankommt, und für mich persönlich Motivation genug, weiterzumachen!“


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