Mein Auslandssemester: Georg @ Tongji University

MBS Georg Schreiner Tongji University

Georg Schreiner, Bachelor International Business-Student an der MBS, hat sein Auslandssemester an der Tongji University in Shanghai, China, verbracht. Hier berichtet er von seinen Erfahrungen.

Warum hast du dich für die Tongji University entschieden?

Ich hatte zwei Bedingungen für mein Auslandssemester: Erstens wollte ich in einer internationalen Großstadt leben und zweitens eine völlig neue Kultur kennenlernen. Auf die Tongji University in Shanghai trifft beides zu. Deshalb habe ich mich entschieden, dorthin zu gehen. Ein weiterer wichtiger Punkt war, dass ich meine chinesischen Sprachkenntnisse verbessern wollte. Und letztlich zählt die Tongji University zu den besten Universitäten Chinas.

Welche Kurse hast du belegt? Gibt es Unterschiede zu den Kursen an der MBS?

Um ECTS-Punkte zu erhalten, muss man an der Tongji University fünf Kurse belegen. Ich wollte Kurse belegen, die mich wirklich interessierten und die ich auch alle zusammen belegen konnte. Also habe ich mich für Market Research in China, Academic Lectures, Private Equity and Venture Capital, Innovation Management und Corporate Governance entschieden. Im ersten Monat hatte ich mittwochs und freitags Corporate Governance, später hatte ich dann Market Research und Academic Lectures am Montag, Private Equity und Innovation Management am Dienstag. An den restlichen Tagen konnte ich arbeiten und reisen.

Ich war sehr überrascht, dass die Lehrmethodik fast dieselbe ist wie an der MBS. Wir wurden in kleinen Klassen unterrichtet, haben viele Fallstudien bearbeitet und Gruppenarbeiten gab es auch viele. Die Vorlesungen waren interaktiv und sehr auf Diskussionen ausgerichtet. Die Endnote setzt sich hier aus 20 % Beteiligung, 20 % Fallstudien und 60 % für die Gruppen-Abschlussarbeit mit Präsentation zusammen.

Die meisten Teilnehmer in meiner Klasse kamen aus Deutschland und Frankreich – jeweils ca. 40 %. Die restlichen 20 % kamen aus anderen Ländern.

Was war das denkwürdigste Ereignis während deines Aufenthalts?

Das war bei der Wohnungssuche: Wir hatten wir ein passendes Apartment gefunden und uns mit dem Makler und der Vermieterin getroffen. Das Treffen fand vor der Wohnungstür statt, die versiegelt war. Da kam schon etwas Misstrauen auf. Drinnen haben wir dann den Vertrag unterschrieben und alle Unterlagen ausgetauscht. Die Vermieterin gab uns Kopien ihres Reisepasses und ihre Eigentumsurkunde. Natürlich war das alles auf Chinesisch, wir hatten also überhaupt keinen Durchblick. Irgendwann verschwand die Vermieterin mit den Kopien unserer Reisepässe. Und wir sollten die erste Miete und die Kaution zahlen, insgesamt so um die 3.000 Euro. Plötzlich sagte der Makler, er habe etwas vergessen, und lief schnell aus der Wohnung – mit unserem Geld. Nachdem wir etwa 15 Minuten abgewartet hatten, sagten wir uns, das war’s, wir sind auf Betrüger reingefallen, denen die Wohnung gar nicht gehört. Aber nach weiteren zehn Minuten kam er wieder zurück und alles war in bester Ordnung. Das waren allerdings die längsten 25 Minuten meines Lebens.

Welche Empfehlungen hast du für künftige MBS Studenten, die ihr Auslandssemester an der Tongji University verbringen wollen?

Es gibt ein paar nützliche Apps, die man haben sollten:

  • Pleco: Übersetzung von chinesischen Schriftzeichen
  • Google-Übersetzer mit Chinesisch
  • WeChat: Die allerwichtigste App in China!
  • ExpressVPN: Wenn man Google, Facebook usw. nutzen will; es ist allerdings nicht kostenlos
  • Youku: Streaming für Filme, Serien usw.
  • City Weekend: Hier findet man Veranstaltungshinweise
  • me: Wenn man die Karte herunterlädt, kann man sie auch offline nutzen
  • Explore Shanghai: Ein Metro-Plan für Shanghai
  • TanTan: Das chinesische Tinder.

Weitere Tipps:

  • Kauft mobiles Internet am Flughafen. Dort ist es viel billiger, und die Leute dort sprechen Englisch.
  • Man kann alles mit WeChat Pay oder Alipay bezahlen; bevor man diesen Service nutzen kann, muss man aber ein Bankkonto einrichten; geht einfach zu einer Bank (z. B. ICBC), aber denkt an euren Reisepass
  • Nach der Ankunft in China muss man sich innerhalb von 24 Stunden bei der Polizei anmelden; das ist wirklich wichtig!!
  • Nehmt unbedingt einen Ausdruck eurer Zulassungsbestätigung mit. Man braucht diese Kopie für die Aufenthaltsgenehmigung, mit der man öfters in China einreisen kann, und auch dafür, ein Praktikum absolvieren zu dürfen.
  • Über smartshanghai.com lassen sich Wohnungen finden.
  • Macht von allem immer mindestens zwei Kopien: Reisepass, Visum usw.
  • Besorgt euch einen Promoter: Dadurch hat man freien Zutritt zu Clubs und bekommt auch Freigetränke ?. Bei Interesse leite ich meinen Promoter gerne weiter.

Was ist das Fazit deines Auslandssemesters, und was nimmst Du für die Zukunft mit?

Shanghai ist eine tolle Stadt, in der tolle Menschen leben. Das Essen ist fantastisch und das Nachtleben irre. Das Studium bietet Lernen und Freizeit in perfekter Balance. China ist ein Land voller Möglichkeiten – haltet deshalb die Augen offen! Ich werde auf jeden Fall zurückkommen, um hier eine Zeit lang zu leben.

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