Potpourri der Homeoffice-Impressionen

„Die erste Sorge, dass meine Studierenden die chinesischen Schriftzeichen wie ich spiegelverkehrt auf ihren Bildschirmen sehen würden, konnte zum Glück schnell aus dem Weg geräumt werden. Da ich es gewohnt bin, an der Tafel die Schriftzeichen mit den Radikalen, der Strichfolge und Phonetik anzuschreiben und zu erklären, habe ich zuhause die Flipchart aufgebaut. Schreibtisch und Flipchart waren nahe beieinander, dazwischen stand ich und schrieb. Anfangs funktionierte das gut, dann kam irgendwann die Zeit, in der die Studierenden das nicht mehr so gut lesen konnten, weshalb ich auf PowerPoint umstellte. Die gesamte Phonetik ist online viel schwieriger zu erklären und vor allem zu hören. Mein Resümee: Es hat funktioniert, aber das Unterrichten ist viel anstrengender und vor allem für die Erstsemester war es eine große Herausforderung. Ich vermisse den direkten Kontakt zu meinen Studierenden, der es mir ermöglicht, effizienter zu arbeiten, da ich die Aussprache besser korrigieren kann. Ich freue mich auf die Zeit, in der das wieder möglich ist.“

Hilgedard Heindl, Dozentin für Chinesisch an der MBS

"Ich habe mein MBA-Studium im März begonnen und nach der Intensive Week in Präsenz an der MBS, sind wir auch auf Online-Lehre umgestiegen. Ich habe volles Verständnis für die Unzufriedenheit vieler, dass digitale Klassen nicht das sind, was sie ursprünglich erwartet haben, aber selbst Corona war nicht das, was wir uns alle darunter vorgestellt haben! Deshalb freue ich mich, dass die MBS  uns den Ansatz vermittelt, selbst aus unerwarteten und schlimmen Lebenssituationen das Beste zu machen. Für viele von uns war es eine harte Entscheidung, das Geld zu investieren, unsere Familien zu verlassen und unsere Karriere aufzugeben, um den MBA an der MBS zu beginnen, aber all die Anstrengungen, die die Hochschule in dieser herausfordernden Situation unternimmt, bestätigen mich jeden Tag darin, die richtige Entscheidung getroffen zu haben!"

Shweta Dua, Studentin im MBA General Management an der MBS

„Ich bin positiv überrascht, wie gut das Arbeiten im Homeoffice funktioniert und wie sogar Messen virtuell stattfinden können. Bei meiner letzten virtuellen Messe, die von einer indischen Agentur organisiert wurde, hat jede Schule oder Uni auf der Plattform Zoom ihren eigenen Besprechungsraum bekommen, der von eine Mitarbeiterin oder einem Mitarbeiter der Agentur moderiert wurde. In den virtuellen Besprechungsraum kam dann immer ein*e Interessent*in, der oder die sich in der Regel kurz vorgestellt und dann Fragen zu den jeweiligen Studienprogrammen gestellt hat. Im Anschluss hinterließen sie ihre E-Mail-Adressen in der Chatbox und der oder die Nächste war an der Reihe. Das Format ist schon neu und anders als bisher: Ich fahre nicht mehr zu einer Messe und baue dort den Stand auf, sondern sitze in meiner Küche, die von meinen Mitbewohner schon liebevoll „Konferenzraum“ genannt wird, und baue hinter mir die MBS-Banner auf, damit es professionell wirkt. Inhaltlich ist es aber so wie immer, außer dass das persönliche Drumherum natürlich fehlt.“

Doris Hohmann, International Student Recruiter

"Ich beschäftige mich von Berufswegen schon lange mit Digitalisierung und ich denke, dass der Online-Unterricht für alle Beteiligten eine tolle Chance war. Es ist unglaublich, wie schnell Dinge realisiert werden können, wenn erst einmal die Barrieren im Kopf weggeschafft werden. Die Fakt, dass alle die Umstellung so gut aufnahmen, zeigt, dass eine enge Gemeinschaft, ein guter Austausch und das Gefühl der MBS als Homebase essenzielle Erfolgsfaktoren für Veränderungsprozesse sind."

Heiko Seif, MBS-Professor

„Anfangs war ich nicht begeistert von der Vorstellung, mein Studium an der MBS von zuhause weiterzuführen. Aspekte, die mir bei meiner Entscheidung für den Master-Studiengang wichtig waren, beinhalten insbesondere einen intensiven Austausch mit Kommilitoninnen und Kommilitonen sowie Dozierenden und die praktische Herangehensweise der Universität. Mit studying from home war das meines Erachtens nach nur schwer vereinbar. Jetzt bin ich jedoch wirklich positiv überrascht wie Hochschule und die Dozenten es geschafft haben, ihre Inhalte virtuell zu vermitteln. Auf Gastvorträge, Workshops und Präsentationen mussten wir nicht verzichten und sogar unser Praxisprojekt mit Sport1 konnten wir zu einem erfolgreichen Ende bringen. Ich finde auch, dass die virtuellen Vorlesungen zum Teil deutlich aufgelockert wurden, da jede*r von zuhause in entspannter Atmosphäre teilnahm. Man konnte wunderbar nebenher frühstücken und bei gutem Wetter habe mich gern von der Terrasse aus zugeschaltet.“

Jakob von der Wense, Master-Student in Sports Business and Communication an der MBS

"Das Arbeiten im Homeoffice bringt sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich. Zum einen spare ich mir den Stress am Morgen und den Arbeitsweg und bin dementsprechend auch am Nachmittag früher fertig. Andererseits ist die Kinderbetreuung natürlich auch nicht ganz unanstrengend und kleine Auszeiten, wie zum Beispiel das Buch auf dem Weg zur Arbeit, fehlen. Während ich sehr genieße, mehr Zeit mit meinem Sohn zu verbringen, fehlen mir auf der anderen Seite die Kolleginnen und Kollegen um mich herum. Gerade Kolleginnen und Kollegen, mit denen man ansonsten nicht so viel zu tun hat, sieht man nur noch selten, was schade ist."

Alexandra Marx, Marketing Manager

„Die Umstellung auf das Online-Format hat uns alle in eine Situation „geworfen“, die wir so noch nicht kannten. Jedoch empfinde ich gerade das im Kern als wertvolle Herausforderung, die uns ja im Leben immer wieder begegnet: Etwas ändert sich, wir müssen uns neu einstellen, Neues lernen und sind gefordert, unser Verhalten zu ändern bzw. anzupassen. Gerade in solchen Situationen lernen wir oft Wichtiges dazu. Auch wenn es nicht immer leicht war die Konzentration der Studierenden auf das Thema der Vorlesung zu lenken – Corona war hier ein starker Konkurrent – und die Aufmerksamkeit auch über einen längeren Zeitraum zu halten, habe ich letzten Endes Methoden zu nutzen gewusst, mit denen das gut möglich war. So bin ich auch in meiner Rolle als Dozentin weiter gekommen.“

Heike Anne Dietzel, Dozentin für Presentation Skills an der MBS

"Als MBS-Alumnus habe ich vor einigen Jahren das Unternehmen Büffel Bill mitbegründet, das sich dem ethischen und nachhaltigen Fleischkonsum verschrieben hat. Durch die Corona-Krise haben wir zwei unserer drei größten Einnahmequellen verloren: zum einen die Gastronomie und zum anderen die ganzen Street Food Events, auf denen wir normalerweise jedes Wochenende mehrfach vertreten sind und unsere Burger verkaufen. Um trotzdem einigermaßen gut durch die Krise zu kommen, haben wir unseren Fokus auf mehr Werbung und insbesondere unseren Online-Shop gelegt. Hier hilft aktuell das gesamte Team mit, um der großen Paketflut gerecht zu werden." 

Manuel Ruess, MBS Alumnus und Mitbegründer von Büffel Bill

„Im März bin ich wegen der Corona-Krise in mein Heimatland Marokko zurückgekehrt und habe von dort an den Online-Lehrveranstaltungen teilgenommen. Um ehrlich zu sein, war es das erste Mal, dass ich Online-Unterricht erlebt und ausprobiert habe, und ich danke allen Professorinnen und Professoren, die sich bemühten, den Unterricht gerade auch für die Studierenden mit Zeitverschiebung so angenehm und unterhaltsam wie möglich zu gestalten. Ich hoffe, dass wir alle uns eines Tages, zum Beispiel zur Abschlussfeier im Herbst, sicher und gesund wiedersehen können!“

Chaimae Benboubaddi, Master-Studentin in International Marketing and Brand Management an der MBS