Nachhaltigkeit ist passé – die Zukunft gehört regenerativen Unternehmen

Die drei ausgewählten Beispiele zeigen, dass regeneratives Wirtschaften für herkömmliche Produkte möglich ist und entsprechend das einzig ehrliche Ziel im Rahmen einer zukunftsgerichteten, umweltgerechten Strategie sein kann.

Sustainable BusinessRegenerative Business
„Do more with less harm“„Leave it better than you found it”
Nutzt die Ressourcen von 1,7 ErdenNutzt die Ressourcen von max. 1 Erde
Impact durch keine weitere VerschlechterungImpact durch Verbesserung eines schlechten Zustandes
Klimaneutrale ProduktionProduktion mit negativem CO2-„Ausstoß“
Gesamteffekt bestenfalls neutralGesamteffekt netto positiv
Sustainable Business vs. Regenerative Business

Umweltschutz bedeutet nicht, dass „wir“ Menschen „die Umwelt“ schützen, damit es „ihr“ besser geht. Umweltschutz bedeutet, dass wir Menschen uns selber schützen, wenn wir uns um die Umwelt kümmern. Es gibt keine Trennung zwischen „wir“, den Menschen, und „ihr“, der Umwelt, da die Menschheit nur in einer gesunden Umwelt überleben kann. Doch die Umwelt ist in großen Teilen als Folge der Industrialisierung nicht mehr gesund.

Tatsächlich ist es der Erde vollkommen egal, ob auf ihr Menschen leben oder nicht – es gab sie bereits Milliarden Jahre vor dem Homo Sapiens und wird sie im Zweifel auch noch Milliarden Jahre geben – mit oder ohne Menschen. Immerhin: die Selbstheilungskräfte der Natur sind immens, wenn der Mensch nicht eingreift: So zeigt beispielsweise „The Year Earth Changed“ von Sir David Attenborough eindrucksvoll, wie schnell sich Fauna und Flora Habitat (zurück-)erobern, sobald der Mensch dank einer globalen Pandemie sich in seine Wohnungen und Home-Offices zurückzieht. Auch die Natur braucht den Menschen nicht – aber der Mensch braucht die Natur zum Überleben. Ihren schlechten Zustand nachhaltig zu erhalten, reicht nicht. Den Schaden, der ihr zugefügt wurde, regenerativ wieder auszubessern, muss das Paradigma der Stunde auch für unternehmerisches Handeln sein.

Empfohlene Literatur:

  • Mackey, J., & Sisodia, R. (2013). Conscious capitalism: liberating the heroic spirit of business. Boston, Mass.: Harvard Business Review Press
  • Polman, P., & Winston, A. (2021). Net Positive: How Courageous Companies Thrive by Giving More Than They Take. Boston, Mass.: Harvard Business Review Press
  • Stahlhofer, N., Schmidkonz, C., & Kraft, P. (2018). Conscious Business in Germany – Assessing the Current Situation and Creating an Outlook for a New Paradigm. Cham: Springer.
MBS Prof. Dr. Christian Schmidkonz
Über Prof. Dr. Christian Schmidkonz 43 Artikel
Prof. Dr. Christian Schmidkonz ist Studiengangsleiter des Programms "Master International Business" an der Munich Business School. Seine Lehr- und Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Conscious Business, Happiness at Work sowie Wirtschaft in China und Taiwan. Christian Schmidkonz hält ein Diplom in Volkswirtschaftslehre von der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Er studierte Chinesisch an der Fu Jen Universität in Taiwan und ist Alumnus des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD). Nach Stationen am ifo Institut für Wirtschaftsforschung und bei der internationalen Unternehmensberatung Capgemini gewann er als Entrepreneur 2008 den vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie ausgeschriebenen Gründungswettbewerb „Multimedia“. Christian Schmidkonz wurde 2020 mit dem erstmalig vergebenen „MBS Teaching Award" ausgezeichnet.