Von der Forschung zur Praxis: Wie MBS-Alumna Julia Kraft die Ergebnisse ihrer Masterarbeit in der Beratungspraxis anwendet

Julia Kraft, alumna of Munich Business School, with her master's thesis in hand and doing a thumbs up

Oft nehmen Studierende ihre Bachelor- oder Masterarbeit nur als lästiges und arbeitsintensives Beiwerk war, das eben benötigt wird, um das Studium erfolgreich abzuschließen. Das dem nicht so sein muss, sondern dass man im Gegenteil die Abschlussarbeit für sich und seine Ziele nutzen kann, zeigt die Erfahrung von MBS-Absolventin Julia Kraft. Lest selbst!


Ein vielversprechender Start

Die Kinderrechts- und weltbekannte Aktivistin Malala Yousafzai sagte einmal: „Es ist sehr wichtig, zu wissen, wer man ist. Um Entscheidungen zu treffen. Um zu zeigen, wer man ist.“ So wie viele Studierende während ihres Studiums vor Entscheidungen stehen, müssen sich auch die Studierenden der Munich Business School entscheiden, ob sie ihre Abschlussarbeit an der Hochschule oder in Zusammenarbeit mit einem Unternehmen schreiben möchten. Mit dieser Frage setzte sich auch Julia Kraft, MBS-Alumna im Masterprogramm International Business, auseinander und kam zu dem Schluss, ihre Masterarbeit in Zusammenarbeit mit Ernst & Young (EY) zu schreiben. Zu diesem Zeitpunkt ahnte sie noch nicht, wie sehr ihre Persönlichkeit sie bei dieser Entscheidung leitete, was wiederum zu großartigen Möglichkeiten führte und betonte, wer sie ist, und wie sie die Welt mit einem Sinn erfüllen würde.

Die Rahmenbedingungen schaffen

Die Möglichkeit, während der Forschungsarbeit praktische Erfahrungen zu sammeln, war für Julia ein entscheidendes Kriterium, ihre Masterarbeit in Zusammenarbeit mit einem Unternehmen zu schreiben. Da dies eine gute und rechtzeitige Planung erfordert, begann sie frühzeitig mit der Suche nach einer Stelle und einem Forschungsthema, das ihrem Interessengebiet entsprach.  Mit dem Ziel, in der Unternehmensberatung zu arbeiten, wurde Julia schließlich als Werkstudentin bei EYs People Advisory Services (PAS) in München eingestellt. Als Teil des Strategic Enablement Office, das den Regionalleiter von PAS (Deutschland, Schweiz und Österreich) direkt unterstützt, arbeitete Julia an strategischen Themen, die darauf abzielen, den Reifegrad der Abteilung zu erhöhen, das Portfolio zu diversifizieren und das menschliche Potenzial freizusetzen. Ein kundenorientierter Ansatz in Richtung „Purpose“ war eines dieser Wachstumsthemen. Nach Rücksprache mit ihren Betreuer*innen Carina Boateng von EY und MBS-Professor Dr. Hans Jung entschied sich Julia, ihre Forschung auf das Thema Purpose Activation zu konzentrieren. Die Wahl eines Themas mit hoher Relevanz für EY und seine Kund*innen bot die Möglichkeit, einen persönlichen Beitrag zu leisten, um den kulturellen Wandel, die Wertschöpfung und letztlich eine bessere Arbeitswelt voranzutreiben.

Purpose auf den Punkt gebracht

Unternehmen sehen sich heute mit einem beschleunigten Wandel konfrontiert, der ihr Unternehmensumfeld umgestaltet. Digitalisierung, der Kampf um Talente, Generationen- und Wertewandel, ein verändertes Kundenverhalten und ökologische Herausforderungen sind nur einige Beispiele für Disruptionen, mit denen Unternehmen konfrontiert sind. Zusammen mit der COVID-19-Krise treiben all diese Faktoren derzeit die Debatte um Purpose und damit das Streben nach Resilienz als einen positiv wirkenden Aspekt an. Infolgedessen geht es in vielen Unternehmen um viel mehr als nur um Visionen und Missionen. Purpose ist daher nicht mehr nur ein Modewort, sondern eine Notwendigkeit, mit der sich Organisationen auseinandersetzen müssen. Bei einem überzeugenden Purpose geht es darum, eine positive Wirkung in der Welt zu erzielen und einen langfristigen Wert für die Stakeholder zu schaffen, der über den Profit hinausgeht. Purpose ist die neue Quelle der Motivation, die sowohl Führungskräften als auch Beschäftigten als Kompass dienen kann, um erfolgreich durch Zeiten beschleunigten Wandels zu navigieren.

Als Purpose-geführtes Unternehmen wollte EY seinen Kund*innen in Deutschland, der Schweiz und Österreich eine innovative Beratungsleistung anbieten, die die Lücke zwischen wahrgenommener Bedeutung und tatsächlich realisiertem Purpose schließt. Ziel von Julias Masterarbeit war es daher, eine innovative EY-Beratungsdienstleistung und einen Go-to-Market-Ansatz für Purpose Activation zu konzipieren.

Forschungs- und Konzeptualisierungsphase

Während der Recherche erhielt Julia wissenschaftliche Unterstützung von Prof. Dr. Hans Jung und fachliche Unterstützung von Carina Boateng. Der regelmäßige Austausch half ihr, beide Sichtweisen in die Konzeption der neuen Beratungsleistung einfließen zu lassen. Besonders vorteilhaft erwies sich dabei der Zugriff auf EY-interne Datenbanken, die neben den MBS-Datenbanken nützliche Quellen lieferten. Die enge Zusammenarbeit mit dem Team und der Austausch mit Kolleg*innen aus aller Welt ermöglichten es Julia, neue Perspektiven und Ideen für ihre Masterarbeit zu sammeln und die EY-Unternehmenskultur aus erster Hand zu erleben. Der Zugang zum unternehmensweiten Netzwerk bot Julia darüber hinaus die Chance, im Rahmen der qualitativen Forschung Interviews mit zentralen Stakeholdern zu führen.

Nach der Abschlussarbeit: Rollenwechsel zur Beraterin

Mit dem erfolgreichen Abschluss ihrer Masterarbeit und den Ergebnissen für Purpose Activation eröffneten sich für Julia neue Möglichkeiten. Seit Oktober 2020 ist Julia Teil der EY-Familie, wo sie weiterhin gemeinsam mit Carina in spannenden Projekten rund um die Themen Mensch und Arbeit tätig ist. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt derzeit auf dem Roll-out von Purpose Activation als Beratungsleistung. In einem Pilotprojekt hat sie die Möglichkeit, die theoretischen Erkenntnisse aus ihrem Forschungsprojekt in die Praxis umzusetzen und direkt mit dem Kund*innen anzuwenden.

Diese Entwicklung – von der Forschung zur Praxis – bestärkte Julia in ihrer ursprünglichen Entscheidung, die Abschlussarbeit in Zusammenarbeit mit einem Unternehmen zu schreiben, und gab ihr das Gefühl, einen wertvollen Beitrag geleistet zu haben und den kulturellen Wandel voranzutreiben.

Was können MBS-Studierende von Julia Krafts Erfolgsgeschichte lernen?

Julias Erfolgsgeschichte bietet wesentliche Ansatzpunkte, um von Best Practices zu lernen. Um erfolgreich zu sein, ist es wichtig, eine Gelegenheit zu schaffen:

  1. Verlasse gewohnte Pfade und wähle für deine Abschlussarbeit ein zukunftsrelevantes Thema, für das du eine sehr hohe persönliche Motivation hast.
  2. Schaffe frühzeitig die Möglichkeit, dieses Thema in einem Umfeld mit professionellen Unternehmen zu bearbeiten; der Lernerfolg wird dadurch sicherlich größer sein.
  3. Finde die richtigen Schwerpunkte, um das Thema konzeptionell und methodisch innerhalb des vorgegebenen Zeitrahmens erfolgreich abschließen zu können.
  4. Nutze die an der MBS erworbenen Fähigkeiten im Projektmanagement und in der Veränderungskommunikation, um alle wichtigen Stakeholder*innen begleitend einzubinden.
  5. Hab den Mut, an deiner Aufgabe zu wachsen: Die Innovation eines Dienstleistungsangebots für ein globales Beratungsunternehmen ist eine Herausforderung. Sie erfolgreich zu meistern, fördert das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und bildet eine perfekte Ausgangsbasis für die berufliche Karriere.
Für Inhalt und Form des Beitrags sind die Autor*innen verantwortlich.

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Julia Kraft
Über Julia Kraft 2 Artikel
Julia Kraft absolvierte ihren Master in International Business an der Munich Business School. Schon während ihres Studiums arbeite sie bei Ernst & Young (EY). Seit ihrem Abschluss im Jahr 2020 ist sie dort als Consultant angestellt.
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Über Prof. Dr. Hans H. Jung 50 Artikel
Hans H. Jung ist seit 2012 Professor für das Lehrgebiet Marketing an der Munich Business School. Nach seiner Promotion war Jung mehrere Jahre als Manager und Berater für Premium-Automobilhersteller im In- und Ausland tätig. Seit 2011 arbeitet er als Senior Manager bei der Managementberatung UNITY AG.