Wie Produkte Menschen glücklich und die Welt besser machen können: Happiness Coffee Afternoon mit Guya Merkle und Josephine Dransfeld

Portraits of Guya Merkle and Josephine Dransfeld

Dass an der Munich Business School Betriebswirtschaft aus einer ganzheitlichen Perspektive betrachtet wird, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Success Happiness Factor und Conscious Business sind beliebte und fest etablierte (Wahl-)Pflichtkurse in den Masterprogrammen der Hochschule. Wie es aussieht, wenn Unternehmen Glück mit einem gewissen Zweck und Sinn verkaufen, konnten die MBS-Studierenden am 5. März in einer von Professor Dr. Schmidkonz organisierten „Happiness Coffee Afternoon“ mit den Gästen Guya Merkle, Gründerin von VIERI Fine Jewellery, und MBS-Alumna Josephine Dransfeld, Prokuristin von HEUNEC International, erfahren.


So unterschiedlich ihre Produkte – Goldschmuck und Plüschfiguren – auch sind, so gibt es in den Lebenswegen von Guya Merkle und Josephine Dransfeld doch einige bemerkenswerte Ähnlichkeiten: Beide kamen im Familienunternehmen schon früh mit den jeweiligen Produkten in Kontakt, wenn gleich nicht von Anfang feststand, dass sie eines Tages die Unternehmen übernehmen würden. Außerdem waren es in beiden Biografien persönliche Schicksalsschläge und Begegnungen mit der Natur, die die Frauen zu einem Umdenken bewegten und ihre Branchen revolutionieren ließen. Aber der Reihe nach.

Guya Merkle wächst als Tochter eines Schmuckunternehmers in der deutschen Hochburg der Schmuckindustrie Pforzheim auf. Als ihr Vater plötzlich verstirbt, entscheidet sich Guya im jungen Alter von 21 Jahren das Unternehmen zu übernehmen – ohne ein tieferes Verständnis der Geschäftswelt und Schmuckindustrie. Nach ersten schwierigen Jahren bildet sie sich am GIA London weiter und taucht tief in die Welt des Schmucks, der Edelsteine, Mineralien und Perlen ein. Dort sieht Guya auch eine Aufnahme einer Goldmine, die sie nachdenklich zurücklässt. Sie beschließt, sich selbst ein Bild zu machen und besucht eine Goldmine in Peru. Ihr erster Eindruck bestätigt sich: Die lebensbedrohlichen Bedingungen, unter denen die Menschen vor Ort Gold abbauen, ohne über die Konsequenzen dieser Arbeit informiert zu sein oder gar eine Wahl zu haben, entsetzen Guya. Schockiert von dem Gefälle zwischen der Rohstoffgewinnung und dessen Vertrieb in einer Welt des Luxus kehrt sie mit dem klaren Ziel, selbst einen positiven Beitrag zu leisten, zurück. 2012 gründet Guya Merkle zunächst die Earthbeat Foundation, 2014 folgt der Launch der eigenen Marke VIERI Fine Jewellery, die ausschließlich mit ethisch korrektem sowie recyceltem Gold aus Handys verwendet.

Nach dem Bachelorabschluss an der Munich Business School im Jahr 2012 scheint Josephine Dransfeld zunächst der glücklichste Mensch auf Erden: Frisch aus der Uni raus und direkt einen erfüllenden Job bei der Adconion Media Group, Jackpot! Doch das Glück ist nicht von langer Dauer. Nach längerer Talfahrt schließt das Unternehmen Mitte 2013 all seine Standorte in Deutschland. Ohne Job bricht Josephine zu einer dreiwöchigen Solo-Reise nach Neuseeland auf und entscheidet sich kurze Zeit später zu einem Master an der University of Canterburry. An das einjährige Studium schließen sich drei weitere Jahre in Neuseeland an – eine Zeit und ein Land, die Josephine sehr in ihrem Nachhaltigkeitsbewusstsein prägen. Während einer Gletschertour, bei der sie nachts die Bewegungen des Gletschers hört, wird sie sich ihrer tiefen Verbundenheit zur Natur bewusst und lernt den Planet Erde schätzen. Und als sie Ende 2016 nach Deutschland zurückkehrt, ist für sie klar, sie möchte nicht nur das Familienunternehmen HEUNEC in vierter Generation übernehmen, sondern auch selbst einen Beitrag zu einem bewussteren Umgang mit der Umwelt leisten. Ganz nach dem Credo: Wenn wir schon konsumieren müssen, dann wenigstens in einer fairen und nachhaltigen Art und Weise. HEUNEC macht mit seinen Plüschfiguren Groß und Klein glücklich, indem es ein menschliches Bedürfnis nach Nähe und Zuwendung befriedigt, und revolutioniert durch die Verwendung GOTS-zertifizierter Baumwolle zugleich die Plüschtierindustrie, die für gewöhnlich auf problematischen Polyester zurückgreift.

Virtual Happiness Coffee Afternoon Session

Im Austausch mit den MBS-Studierenden trat eine weitere Gemeinsamkeit der Unternehmerinnen Guya Merkle und Josephine Dransfeld zu Tage: Für beide bedeutet Nachhaltigkeit weit mehr als der bewusste Umgang mit den natürlichen Ressourcen, sie umfasst darüber hinaus den achtsamen und verantwortungsvollen Umgang mit allen beteiligten Stakeholder*innen und hört nicht im eigenen Unternehmen auf. Mit der Earthbeat Foundation und Initiativen wie dem World Gold Day möchte Guya Merkle auf die Problematik in der Goldindustrie aufmerksam machen und einen Wertewandel der Schmuckindustrie vorantreiben. Auch die Firma HEUNEC unterstützt als Mitbegründerin der Fair Toys Organisation andere Wettbewerber*innen in ihrer Entwicklung hin zu einer sozial- und umweltverträglichen Spielzeugherstellung. Und auch wenn es mitunter nicht immer einfach war und ist, an sich selbst zu glauben, der Kritik von Zweifler*innen standzuhalten und die passenden Kund*innen für ein ungewöhnliches Geschäftsmodell zu finden, ist es genau dieses Erzielen einer Wirkung, das die Jungunternehmerinnen antreibt und das sie den Studierenden mit auf den Weg geben möchten. Ein höherer Zweck und das Erzielen einer Wirkung können zu deinem persönlichen Glück beitragen.

Josephine Dransfeld schloss ihren Vortrag mit einigen persönlichen Tipps und Leitfragen, die auch das Ende dieses Beitrags bilden und zum Nachdenken anregen sollen:

  • Stelle ein wenig Nachforschungen an und finde heraus, was dir wirklich wichtig ist.
  • Was würde dir gefallen?
  • Starte mit dem WARUM.
  • Deine Entscheidung zählt.

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