Wie man einen Student Club gründet – Tipps und Tricks von MBS-Alumnus Sergio Ortiz am Beispiel des MBS Culture Clubs

Two students high-fiving in the computer lab.

Die Teilnahme an einer studentischen Initiative ist eine großartige Möglichkeit, neue Leute aus verschiedenen Semestern kennenzulernen und gleichzeitig etwas zu tun oder zu diskutieren, das eine*n interessiert. Wenn ihr von keiner der aktuellen Initiativen begeistert seid und eine gute Idee für einen neuen Club habt, der zum Lernen und zur Entwicklung der MBS-Studierenden beitragen könnte, könnt ihr auch in Erwägung ziehen, eure eigene studentische Initiative zu gründen. Das Verfahren ist sehr einfach! Ihr müsst eine Idee haben, ein paar Mitstreiter*innen finden, sowie eine Unterstützung von akademischer oder Mitarbeitenden-Seite, Frau Stephanie Stangl kontaktieren, ihr eure Idee mitteilen, ein Dokument mit den Einzelheiten aushändigen und ein Anmeldeformular ausfüllen. Um euch bei der Gründung und Leitung eurer eigenen studentischen Initiative zu unterstützen, berichte ich euch von meinen Erfahrungen mit dem MBS Culture Club und gebe euch einige nützliche Tipps.


Die Idee für den Culture Club entstand, als mein Kommilitone Lien und ich uns mehr Interaktion in den Business and Culture-Kursen bei Professor Harald Müllich wünschten. Der Unterricht war sehr aufschlussreich, aber es gab viele interessante Ideen, über die man hätte diskutieren können, die aber nicht besprochen wurden, da wir mit dem (umfangreichen) Programm Schritt halten mussten. Deshalb hatten wir die Idee, einen Raum zu schaffen, in dem die Studierenden über ähnliche Themen wie die im Unterricht behandelten debattieren und neue Ideen zur Diskussion einbringen könnten.

Da wir uns nicht sicher waren, wie wir eine solche Initiative ins Leben rufen sollten, traten wir zunächst an Professor Müllich heran, erzählten ihm von unserer Idee und baten ihn, uns während des gesamten Prozesses zu begleiten. Ihn im Club zu haben, war eine gute Möglichkeit, interessierte Studierende wissen zu lassen, dass der Club eine ähnliche Richtung wie der Kurs Business and Culture einschlagen würde. Professor Müllich war auch sehr hilfreich, wenn es darum ging, neue Themen vorzuschlagen und das Eis zu brechen, indem er jedes Diskussionsthema vorstellte. Daher würde ich Studierenden, die einen Club gründen wollen, raten, eine*n Professor*in oder eine Person, die sich mit der Materie auskennt, einzuladen, beim Club mitzumachen. Die meisten MBS-Professor*innen sind sicher gerne bereit, mitzuarbeiten.

Nachdem wir den (sehr einfachen) Prozess der Registrierung des Clubs durchlaufen hatten, konnten wir ihn offiziell auf dem Campus bewerben. Wir haben hauptsächlich über unsere MBS-WhatsApp-Gruppen, Freunde und die Vorlesungen von Professor Müllich dafür geworben. Alternativ könnt ihr euch auch an den Welcome Desk wenden, der die entsprechenden Informationen zu eurem Club gerne im Virtual Campus veröffentlicht. Nach einer Woche hatten sich 14 Studierende für den Club angemeldet, aber mit der Zeit kamen wir auf bis zu 18 Mitglieder. Leider haben wir den Fehler gemacht, den Club nicht weiter zu bewerben, nachdem wir unsere erste Gruppe von Mitgliedern gefunden hatten. Deshalb wuchs der Club nie über diese Zahl hinaus. Daher würde ich jeder studentischen Initiative raten, von Zeit zu Zeit Informationen über den Club zu veröffentlichen und zu Beginn jedes Semesters eine starke Werbekampagne zu starten, um neue Mitglieder zu rekrutieren.

Um jedes Treffen zu organisieren, haben Lien und ich uns normalerweise mehrere Ideen für die Diskussionen ausgedacht und sie in der Gruppe zur Abstimmung gestellt. Die Mitglieder konnten aber auch jedes andere Thema vorschlagen, das sie wollten. Sobald das Thema ausgewählt war, wurden Datum und Uhrzeit festgelegt und den Mitgliedern mitgeteilt, sodass sie sich auf die Diskussion vorbereiten konnten. Wie bereits erwähnt, führte Professor Müllich in der Regel in das Thema ein, und jede*r konnte jederzeit auf informelle Art und Weise einhaken. Für den Fall, dass das Gespräch ins Stocken geriet, hatten Lien und ich mehrere Fragen vorbereitet, damit die Sitzung interessant blieb. Außerdem ermutigten wir aktiv die stillsten Mitglieder, sich zu Wort zu melden. All dies machte jede Sitzung sehr interessant und ermöglichte es allen, sich zu beteiligen, sodass die anfangs schüchternen Teilnehmer*innen bei unseren letzten Sitzungen sehr aktiv waren. Daher denke ich, dass es wichtig ist, bei den Treffen einen lockeren Ton anzuschlagen, um sie interessant zu halten, aber gleichzeitig sollte man darauf vorbereitet sein, sich fachlich einzuklinken, wenn es nötig ist.

Der Culture Club ermutigte seine Mitglieder, ihre Gedanken zu kontroversen Themen in einer sicheren Atmosphäre zu äußern, gab ihnen die Möglichkeit, die Standpunkte ihrer Mitstudierenden zu verstehen, und half ihnen, neue Einblicke in verschiedene Themen zu gewinnen, während sie gleichzeitig neue Freundschaften knüpften. Insgesamt hat der Culture Club einen positiven Einfluss auf die MBS-Gemeinschaft und jetzt, wo Lien und ich kurz vor unserem Abschluss stehen, wollen wir nicht, dass der Club mit uns aufhört. Deshalb haben wir die Leitung an eines unserer aktivsten Mitglieder übergeben. Dies wäre auch mein letzter Rat für eure Initiative: Lasst die engagiertesten Studierenden an allem, was ihr tut, teilhaben, damit die Initiative auch nach eurem eigenem Verlassen der MBS weitergeführt wird.

Einen Überblick über die aktuellen Student Clubs an der MBS erhaltet ihr hier.