Professor in the Spotlight: 3 Fragen an Prof. Dr. Patricia Kraft

Portrait of Dr. Patricia Kraft, Professor at Munich Business School

In dieser Interviewserie stellen wir in regelmäßigen Abständen Dozierende der Munich Business School (MBS) vor, geben einen Einblick in ihre Forschungsprojekte und erläutern, wie Unternehmenspraxis und Studierende davon profitieren. Heute sprechen wir mit Dr. Patricia Kraft, Professorin für International Business, Studiengangsleiterin des Bachelor International Business sowie begeisterte Gründerin der Women-in-Leadership-Initiative an der MBS.


MBS Insights: Liebe Patricia Kraft, Sie sind langjährige Professorin für International Business an der Munich Business School sowie Studiengangsleiterin für den Bachelor International Business. Darüber hinaus liegt Ihnen ein weiteres Thema sehr am Herzen: Female Leadership bzw. Empowerment. 2018 haben Sie deshalb mit weiteren engagierten Frauen und dem Dekan die Women-in-Leadership-Initiative an der MBS gegründet. Warum ist das Thema aus Ihrer Sicht so wichtig?

Prof. Dr. Patricia Kraft: Auch wenn wir hier in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern in vielen Bereichen Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern sehen, gibt es weiterhin viel zu tun. Denken wir an die geringen Prozentsätze von weiblichen Führungskräften in Unternehmen oder Organisationen oder die Schere, die aufgeht, wenn sich ein Paar für Kinder entscheidet und dann mit der Geburt in der Regel die Nachteile für die Frau zu beobachten sind. Speziell im Studierenden-Kontext sehen wir die Wichtigkeit auf der persönlichen Ebene: Weibliche Studierende haben oftmals ein nicht so starkes Selbstvertrauen oder Durchsetzungsvermögen. Dies thematisieren und stärken wir durch verschiedene Veranstaltungsformate ebenso wie auf der interpersonellen Ebene mit der Bildung von Netzwerken, Mentorinnen und dem Aufzeigen von Role Models und verschiedenen Berufs- und Lebenswegen. Ziel unserer Initiative ist es, zukünftige weibliche Führungskräfte an der MBS in einem starken Netzwerk von Studierenden, Dozierenden und Alumni sowie Unternehmen und Organisationen zusammenzubringen und zu unterstützen.

MBS Insights: Wie schaffen Sie es, dieses Interessensgebiet mit Ihrer Forschung zu verbinden und an welchen Forschungsprojekten arbeiten Sie aktuell?

Prof. Dr. Patricia Kraft: Gemeinsam mit meiner Kollegin Prof. Dr. Barbara Scheck arbeite ich derzeit an zwei Forschungsprojekten im Bereich Female Empowerment:
Das Projekt Women Entrepreneurs in the Maghreb ist eine Kooperation mit zwei weiteren europäischen Hochschulen aus Frankreich und Belgien sowie den tunesischen Universitäten von Sousse und Gafsa und den marokkanischen Universitäten Hassan 1 und Abdellah. Ziel dieses von der EU-Kommission geförderten Projektes ist es, aus Lehr- und Forschungsperspektive Gründungsaktivitäten von Studentinnen und Absolventinnen in den afrikanischen Hochschulen zu steigern, indem Wissen gemeinsam aufgebaut wird und Lösungen für (geschlechterspezifische) Herausforderungen gefunden werden.
Das zweite Projekt läuft unter dem Namen EASE und steht für Empowering Adult Survivors of Domestic Violence through Entrepreneurship. Es hat zum Ziel von häuslicher Gewalt betroffene Frauen bei ihrer Regeneration und beruflichen Wiedereingliederung durch Schulungs- und Mentoring-Programme im Gründungs-/Entrepreneurship-Bereich zu unterstützen. Hier arbeiten wir mit europäischen Partnern aus Frankreich, Belgien, Bulgarien und Tschechien zusammen. Derzeit laufen die Trainings inklusive Mentoring- und Coaching-Programmen in drei Ländern.

MBS Insights: Durch das angesprochene Engagement in der Women-in-Leadership-Initiative der MBS sind Sie am Campus auch ein Gesicht für dieses Thema. Bringen Sie (Female) Leadership-Themen bzw. Ihre Forschung generell auch in Ihre Lehre ein? Wie funktioniert das am besten, damit das Interesse der Studierenden geweckt wird?

Prof. Dr. Patricia Kraft: Mit den verschiedenen Veranstaltungen der Women-in-Leadership-Initiative wie Workshops, Business Breakfasts oder Diskussionsrunden bilden wir die Grundlage im außercurricularen Bereich der Lehre. Teile daraus greifen wir in Fächern des jeweiligen Curriculums dann auf, wenn es um die Ergebnisse aus den oben beschriebenen Projekten geht, zum Beispiel im Bereich Human Resource Management, Responsible Leadership oder in Entrepreneurship-Kursen, Viele Studierende kommen über besuchte Veranstaltungen auf Kolleg*innen oder mich zu, um im letzten Teil ihres Studiums ihre Abschlussarbeiten im Bereich Female Leadership oder verwandten Themen zu realisieren. Insbesondere bei Studentinnen aus unserem MBA-Programm, für die das Thema aufgrund ihrer bereits erfolgten beruflichen Erfahrungen oft sehr präsent ist, sehen wir hier ein großes Interesse. Aus den Abschlussarbeiten entstehen gute Praxisprojekte: So wurden bereits zwei Praxisstudien mit dem Karrierenetzwerk Mission Female durchgeführt und gerade läuft eine Arbeit in Zusammenarbeit mit der Allianz zum Thema Gender Pension Gap an.  


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