Mit den MBS-Bachelor-Wahlfächern fit für die agile Arbeitswelt der Zukunft

agile learning

Mit der Optimierung des Curriculums im vergangenen Jahr gingen auch einige Neuerungen bei den Wahlfächern im Bachelor International Business einher. Erstmalig im Sommersemester 2021 konnten die MBS-Bachelorstudierenden drei anstatt bisher lediglich zwei Wahlfächer belegen. Dazu wurden alle Fächer in drei verschiedene Pools aufgeteilt, aus denen die Studierenden jeweils eines wählen. Mit den Management Electives (Pool 1) und den Industry Electives (Pool 2) eignen sich die Studierenden Expertenwissen in einem bestimmten Fachgebiet sowie einer ausgewählten Branche an. Auf diese Weise vertiefen sie nicht nur ihre persönlichen Interessen und Schwerpunkte, sondern steigern auch ihre Employability weiter – diese ist ohnehin sehr gut: Schon jetzt erhält der Großteil der MBS-Studierenden bereits vor dem Abschluss ein Jobangebot. Der dritte Pool, die sog. Sprint Electives, macht sie darüber hinaus fit für die agile und volatile Arbeitswelt der Zukunft – ganz gleich für welches der vier zur Verfügung stehenden Themengebiete sich die Studierenden entscheiden.

In den Sprint Electives erarbeiten sich die Studierenden ein bestimmtes Thema im Sinne der agilen Sprintmethodik von Scrum. Zu Beginn des Kurses entscheiden sich die Teilnehmenden in einem Barcamp für eines von verschiedenen vorgegeben Themen und finden sich selbstständig zu Teams zusammen – selbstverständlich online. Aber wer jetzt denkt, dass ein vorgegebenes Thema ja schon die halbe Miete für die weitere Erarbeitung ist, hat weit gefehlt. Die Themen oder eher Themenkomplexe sind sehr grob und weit gefasst, im Falle des Sprint Electives Social and Organizational-Psychology konnten sich die Studierenden beispielsweise zwischen Motivation, Fairness, Stereotypes oder Conflict entscheiden. Was die einzelnen Gruppen aus diesen Themen erarbeiten, ist offen, variabel und damit agil. Die einzigen Vorgaben für die finale Präsentation am Ende des Wahlkurses sind, dass die Studierenden den jeweils anderen Gruppen die Theorie, aber auch die praktische Anwendung ihres Themas beibringen und sie ein maximal dreiminütiges Video, das ihr Thema erklärt, erstellen. Der Weg hin zu diesem Ergebnis ist ebenfalls frei – und zugleich beschränkt, denn den Studierenden stehen gemäß der Scrummethodik pro Sprint nur limitierte Zeitfenster (Timeboxing) und beschränkte Austauschmöglichkeiten mit den Mentor*innen zur Verfügung.

Sprint Elective Structure

„Ursprünglich war die Idee das neue Wahlfach rein online durchzuführen. Mit der Coronapandemie war dieses Konzept überholt und nicht mehr innovativ genug, sodass wir beschlossen, die Sprintmethodik zu integrieren. Agilität ist in aller Munde und agile Methoden auf dem Vormarsch, wenngleich sie gar nicht so einfach umzusetzen sind, wie es oftmals klingt. Deshalb möchten wir unseren Studierenden bewusst agile Methoden beibringen und sie mit diesen vertraut machen. Diese Methodenkompetenz ist extrem wichtig, da die Welt um uns herum immer komplexer wird und wir lernen müssen, damit umzugehen. Auch die Industrie steht bei der konkreten Umsetzung erst am Anfang. Demgegenüber können sich unsere Bachelorstudierenden zu wahren Vorreiter*innen entwickeln, indem sie schon jetzt die genaue Anwendung des Agilitätskonzept erlernen und selbst erfahren.“, unterstreicht Bachelor-Studiengangsleiter Prof. Dr. Arnd Albrecht die Bedeutung der neuen Sprint Electives.

Der agile Projektprozess im MBS Sprint Elective sieht zwei fixierte Meilensteine vor, bei denen sich die Teams mit dem Mentor*innen zu ihrem Konzept(entwurf) austauschen. Ob sich die Studierenden auch zu den Zwischenmeilensteinen mit ihren Professor*innen beraten möchten, obliegt ihnen selbst. Dazu stehen den Studierenden zwei Kommunikationsvoucher und ein Joker zur Verfügung. Doch Vorsicht: Während der Joker zu jedem beliebigen Zeitpunkt eingesetzt werden kann, verfügen die Voucher über ein Ablaufdatum. Hier setzt das Kursdesign zusätzlich also auch Gamifikation – d.h. die Anwendung spieltypischer Elemente in einem spielfremden Kontext – ein. Wer die Gelegenheit nicht nutzt, hat seine Chance verpasst. Insgesamt stehen den Studierenden mit der Abschlusspräsentation sechs Möglichkeiten zur Verfügung, um mit ihren Mentor*innen in Kontakt zu treten, drei davon sind fixiert, die restlichen variabel. Variabilität ist das Stichwort dieses neuen Wahlfachs und es begegne nicht nur den Studierenden, sondern auch den Dozierenden, die als Mentor*innen flexibel auf die Anfragen der Gruppen reagieren müssten, so MBS-Professorin und Expertin für agile Lernformate Dr. Ellen Schmid.

Auch Stefan Baldi, Dekan der Munich Business School begrüßt das neue Kursdesign: „Die Wahlfächer im Bachelor International Business waren schon immer eine tolle Gelegenheit, sich individuelle Schwerpunkte zu setzen und das persönliche Profil zu schärfen. Dass die Studierenden mit den neuen Sprint Electives nun nicht mehr nur Fachwissen, sondern auch zukunftsweisende Methodik erwerben, entspricht unserem Anspruch an eine anwendungsorientierte und aktuelle Didaktik. Ich freue, mich dass die MBS-Professor*innen hier bereit sind, neue Wege zu gehen, und experimentelles Lernen in ihr Kursportfolio integrieren.“