Per Crowdfunding zum eigenen Unternehmen

Bachelor-Student Alexander Schießl gründet Spielzeughersteller SCHÜSCHU.

© Schüschu

Zuerst studieren, dann ein eigenes Unternehmen gründen und innovative Produkte auf den Markt bringen – das ist der Traum vieler Studierender. Alexander Schießl, Bachelor-Student im sechsten Semester an der Munich Business School (MBS), wollte dieses Vorhaben bereits während seines Studiums in die Tat umsetzen – und erinnerte sich an eine Geschäftsidee seiner Mutter: SCHÜSCHU, eine bislang einzigartige Kombination aus Kinderspielzeug und Aufbewahrungssystem.

Unternehmergeist und Fachwissen

Schon seit geraumer Zeit hatte Alexander den Wunsch, ein eigenes Unternehmen zu gründen. „Das Studium an der MBS hat mein Interesse für Wirtschaft und Unternehmensführung dann weiter bekräftigt“, so der Bachelor-Student. „Während eines vorlesungsfreien Jahres habe ich dann entschieden, Nägel mit Köpfen zu machen und mein eigenes Unternehmen zu gründen. Ich habe mit mehreren meiner Dozenten über das Vorhaben gesprochen und neben wertvollen Tipps eine Menge positives Feedback bekommen. Das hat mich und meinen Gründergeist natürlich zusätzlich motiviert.“

Von der Idee zum eigenen Unternehmen

Die Idee zu SCHÜSCHU hatte Tünde Schießl, die Mutter von Alexander. „Sie hat früher in der Modebranche gearbeitet, daher der kreative Hintergrund“, erzählt Alexander von den Anfängen der Geschäftsidee. „Einige Monate nach der Geburt meiner kleinen Schwester stellte sie fest, dass sie immer mehr Spielzeug kaufte, es aber an Platz fehlte, um es aufzubewahren. Außerdem wurden viele Spielsachen schon nach kurzer Zeit uninteressant und lagen schnell nur noch in der Ecke.“

Aus dieser Situation heraus entstand die Idee, eine Kombination aus Spielzeug und Aufbewahrungssystem zu entwickeln: SCHÜSCHU – wie Produkt und Unternehmen heute heißen – war geboren. Der einprägsame Name stammt übrigens von Alexanders kleiner Schwester Lilly: „Schüschu – für ‚Schuhe‘ – war ihr erstes Wort.“

Das SCHÜSCHU System baut auf einer Grundbox auf, der Toybox. Sie dient als Stauraum und lässt sich durch unzählige Erweiterungsmodule in die verschiedensten individuellen Objekte verwandeln: „Das Tolle daran ist, dass das System mit den Bedürfnissen und Wünschen des Kindes mitwächst. Man kann zum Beispiel mit Hilfe eines Lernmoduls die Box als pädagogisches Spielzeug für Kleinkinder einsetzen. Später wird daraus dann ein Schaukelpferd oder ein Flugzeug. Und nach dem Spielen kann man alles platzsparend in der Box verstauen. Dieser multifunktionale Charakter macht SCHÜSCHU zu einem einzigartigen Produkt.“

Nach der Ursprungsidee und der Namensfindung folgten Marktanalysen durch ein renommiertes Beratungsunternehmen, Gewerbe- und Patentanmeldungen, die Beantragung des Designschutzes und vieles mehr. „Meine Eltern haben viel Vorarbeit geleistet, auf der ich nun aufbauen kann. In den letzten Monaten habe ich mich mit den nächsten Schritten befasst, um SCHÜSCHU zu realisieren: einen Produktionspartner zu finden, die Markteinführung zu planen und vieles mehr. So habe ich meinen Platz in der Geschäftsführung gefunden.“

Schüschu Emma ElephantNachhaltiges Spielzeug

Unternehmensrelevante Entscheidungen trifft Familie Schießl gemeinsam. Schließlich wird Zusammenarbeit beim jungen Augsburger Familienunternehmen großgeschrieben: Mutter Tünde fungiert als Geschäftsführerin und ist darüber hinaus die treibende Kraft in Sachen Kreativität und Produktinnovationen. Vater Christoph kümmert sich um die Finanzen.

Unternehmertum bedeutet für die Familie jedoch mehr, als eine Firma zu gründen und ein innovatives Produkt auf den Markt zu bringen. Die Schießls legen darüber hinaus besonders großen Wert auf Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit: „Mit SCHÜSCHU wollen wir der Wegwerfgesellschaft entgegenwirken. Das verwendete Material ist perfekt für Kinder geeignet, enthält weder BPA noch andere krebserregende Stoffe und ist zu 100 Prozent recycelbar. Teil unseres Konzeptes ist es außerdem, eine Online-Plattform einzurichten, über die unsere Kunden in Zukunft gebrauchte Produkte zu einem vergünstigten Preis gegen neue Ware handeln oder mit anderen Kunden Module tauschen können.“

Von Augsburg zur SCHÜSCHU World

Der Vertrieb der SCHÜSCHU Produkte wird vorerst ausschließlich über einen eigenen Onlineshop umgesetzt. Doch Alexander und seine Familie haben noch weit mehr vor: Geplant ist eine ganze SCHÜSCHU World. Zu ihr gehören unter anderem ein Brieffreundschaftsprogramm und eine Plattform, auf der Kunden ihre eigenen Ideen zu SCHÜSCHU vorstellen können. Die besten Vorschläge plant die Unternehmerfamilie dann in die Realität umzusetzen.

Im Dezember erscheint außerdem die SCHÜSCHU App, ein witziges und gleichzeitig pädagogisch wertvolles Mobile Game für Smartphone und Tablet, das die kognitiven Fähigkeiten von Kindern fördern soll. Und sogar eine eigene SCHÜSCHU Animationsserie ist für das kommende Jahr in Arbeit,

Die Skizzen dazu wurden vom US-Regisseur und Animationsspezialisten Greg Manwaring erstellt, der bereits an Blockbustern wie „Der König der Löwen“, „Asterix und die Wikinger“ oder der Erfolgsserie „Family Guy“ mitgewirkt hat.

„Die Umsetzung all dieser Bestandteile steht und fällt mit der erfolgreichen Einführung des Grundproduktes, der SCHÜSCHU Toybox. Je erfolgreicher wir starten, desto schneller können wir unser Gesamtkonzept der SCHÜSCHU World umsetzen und einen echten Mehrwert für unsere Kunden schaffen.“

Finanzierung mittels Crowdfunding

So innovativ wie das Produkt selbst ist auch das Finanzierungsvorhaben: Alexander setzt auf Crowdfunding zur Anschubfinanzierung von SCHÜSCHU. „Zum einen können wir so bankenunabhängig Kapital akquirieren, zum anderen erhalten wir dadurch die Möglichkeit, möglichst viele Menschen auf unser Produkt aufmerksam zu machen – und dafür zu begeistern. Wir hoffen, dass uns beides gelingt.“

Die internationale Kampagne auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter beginnt am 9. November 2015. „Da die Kosten für die Realisierung von SCHÜSCHU relativ hoch sind, versuchen wir, mit der Kampagne möglichst viel Kapital zu sammeln. Das offizielle Funding-Ziel wird bei 39.500 Euro liegen. Verläuft die Kampagne erfolgreich, werden wir die Produktion anstoßen und im Juli 2016 die ersten SCHÜSCHU Toyboxes ausliefern.“