„Wenn ich zurückkehre, werde ich nicht mehr dieselbe sein“

Die Munich Business School vereint Studenten aus 60 Nationen unter einem Dach. Manche sind extra für ihr Studium sehr weit gereist. Was bewegt sie, einen MBA bei uns zu absolvieren? Was sind ihre Vorsätze und Ziele? Mit Rehema Mgeni aus Tansania sprach ich unter anderem darüber, welche Entscheidungen sie an die MBS geführt haben und was sie mit dem MBA nach ihrer Rückkehr in ihr Heimatland erreichen möchte.

Daressalam ist mit über 3 Millionen Einwohnern die größte Stadt Tansanias. Hier ist Rehema aufgewachsen. Nach Abschluss ihres Bachelors in Commerce and Management in Finance, sammelte sie erste berufliche Erfahrungen als Finance Administrator und Management Accountant bei Coca Cola Kwanza sowie in dem Mikrokredit-Unternehmen Faulu Tanzania Ltd.. Nachdem sie weitere dreieinhalb Jahre für eine niederländische Non-Profit-Organisation arbeitete, die die Regierung Tansanias unter anderem in Fragen rund um Wasserversorgung, erneuerbare Energien und Landwirtschaft unterstützte, fasste sie den Entschluss, sich weiter zu entwickeln.

Um ihre Erfahrung im internationalen Business weiter auszubauen, entschied Rehema sich für einen MBA in International Management. Der MBA ist gegenüber einem vergleichbaren Master breiter angelegt: Rehema und ihre Kommilitonen konzentrieren sich nicht nur auf einen Fachbereich, sondern bauen ihre Kenntnisse in diversen Disziplinen wie Finance, Marketing und Accounting aus. Um so viel wie möglich von ihrem Studium zu profitieren, entschied sich die Tansanierin für das MBA-Programm der Munich Business School: „Die meisten MBA-Programme dauern gerade mal ein paar Monate. Für Studenten, die wie ich für das Studium in ein fremdes Land gehen, ist das einfach zu kurz. Kaum hat man sich eingefunden, ist es wieder Zeit für die Abreise. An der MBS habe ich nun ein Jahr lang Kurse besucht, absolviere jetzt noch ein Praktikum und verfasse meine Abschlussarbeit“, erklärt die Studentin.

Zusätzlich zum Programmaufbau und den Studieninhalten interessierte sich Rehema für die Wirtschaft der Länder, die für sie in Frage kamen. „Wenn man eine Zeit lang in einem Land mit einer starken Wirtschaft lebt, kann man viel davon lernen. Ich verstehe das als eine Herausforderung, das Gelernte so gut es geht auch anzuwenden, wenn ich wieder nach Tansania zurückkehre.“ Die engagierte Studentin findet es wichtig, dass man auch außerhalb der Kurse wertvolle Erfahrungen sammeln kann und war von der wachsenden und vergleichsweise stabilen Wirtschaft Deutschlands fasziniert.

In München angekommen, wird Rehema täglich aufs Neue gefordert: Mit Studenten aus den unterschiedlichsten Ländern und Kulturen zusammen zu arbeiten und zu leben, ist nicht immer einfach. Sie hat einige Zeit gebraucht, um mit den alltäglichen Herausforderungen souverän umgehen zu können. Aber mittlerweile kommt sie gut zurecht, auch durch die Unterstützung der Dozenten, die den Studenten helfen, sich in Deutschland einzugewöhnen und dafür sorgen, dass sie alle nötigen Informationen erhalten.

Neben der internationalen Ausrichtung der Hochschule war auch die besondere Praxisnähe ein Grund für Rehemas Entscheidung für die Munich Business School: „Wir schauen uns in den Kursen viele Fallbeispiele an: Vor welchen Problemen stehen die verschiedenen Unternehmen und wie lösen sie diese? Das Studienprogramm ist sehr praktisch ausgerichtet, vor allem auch durch das Praktikum. Obwohl es nicht so leicht war, eine Stelle zu finden, weil ich nicht fließend Deutsch spreche“, so Rehema.

Trotz der Herausforderungen in einem fremden Land ist Rehema davon überzeugt, dass ihre Entscheidung für die Munich Business School die Richtige war und sie in Zukunft von ihrem Studium stark profitieren kann: Neben den bereits genannten Inhalten lernen die Studenten viel zum Thema Leadership – auch das wird ihr in Zukunft viel nützen: Wenn die Afrikanerin in ihr Heimatland zurückkehrt, möchte sie ein eigenes Unternehmen für Finanzberatung und Mikrokredite aufbauen. Besonders für Frauen ist es in Tansania schwierig, sich von Bankinstituten Geld zu leihen. Rehema möchte diesen Frauen helfen, ihre geschäftlichen Pläne zu konkretisieren und in die Tat umzusetzen: „Einerseits bin ich nach München gekommen, um das nötige Wissen über die Gründung und die Führung eines Unternehmens zu erlangen. Andererseits wird es mir helfen, dass ich hier mit den unterschiedlichsten Menschen zusammenarbeite. Wenn ich bald nach Tansania zurückkehre, werde ich nicht mehr dieselbe sein.“

Christopher Weilage Portrait
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Christopher Weilage, Professor für Betriebswirtschaft und Business Communication, beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit den Themen International Business und Kommunikation. Weilage absolvierte seinen MBA International Business an der Moore School of Business der University of South Carolina, USA und anschließend den IMBA International Business an der Helsinki School of Economics and Business in Finnland. Am Lehrstuhl für Deutsch als Fremdsprache der LMU München promovierte der gebürtige US-Amerikaner zum Thema E-Learning.