„We create radical new technologies to solve some of the world’s biggest problems.“
Robert Czerechowicz, Google Industry Manager Automotive, hielt als Gast des Connected Vehicle Lab der Munich Business School in München am Montag, den 19. November 2018 einen Impulsvortrag zum Thema „Google Culture & Work Environment“. Robert hat Marketing und internationales Management studiert. Sein Berufsweg hat ihn über Stationen bei Porsche, BMW und Kraft Foods – u.a. zuständig für den Auftritt der Marke Milka beim FIS Alpine Ski World Cup – zu Google geführt, dort ist er seit 2012 tätig.
Gleich zu Beginn gewinnt Robert die Aufmerksamkeit: mit einem Quiz zu den wesentlichen Stationen der Entwicklung von Google und dem Mutterkonzern Alphabet und Give Aways für die richtigen Antworten. Gleichzeitig lernen wir so ein wichtiges Element der Kultur kennen: Gamifikation ( von engl. „game“: „Spiel“) ist die Übertragung von spieltypischen Elementen und Vorgängen in spielfremde Zusammenhänge mit dem Ziel, Motivationssteigerung und Verhaltensänderung bei Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu erreichen.
Anschaulich vermittelt Robert Czerechowicz, wie sehr sich Arbeiten in einem digitalen Unternehmen von der bisher bekannten Arbeitskultur in traditionellen Firmen unterscheidet. Google setzt auf eine Netzwerkkultur und ein sorgenfreies Leben seiner Mitarbeiter. Von kostenlosem gesundem Essen, über Parks und kreative Räume und Ruhezonen bis hin zum eigenen Sportprogramm – es wird grundsätzlich versucht, alltägliche Belange den Mitarbeitern abzunehmen. Diese können sich dadurch voll und ganz auf ihre Arbeit bei Google konzentrieren.
Das klingt in erster Linie erstaunlich, erschafft jedoch genau die Grundbedingung für Googles Erfolg: ein Netzwerk-Unternehmen, in dem jeder Mitarbeiter hoch motiviert und auf Augenhöhe aktiv neue Ideen voranbringen kann. Für diese besondere Firmenkultur gibt es auch einen eigenen Begriff: „Googleyness“.
Anhand zahlreicher Beispiele verdeutlicht Robert zudem die ausgeprägte Kunden- und Innovationsorientierung: „Wir alle haben von dem selbstfahrenden Auto und Google Glass gehört. Dies sind Produkte von Google[x], dem von Google im Jahr 2010 gegründeten Innovationslabor, das sich nur wenige Kilometer von Googleplex in Mountain View, Kalifornien, befindet. Warum gilt dieses Labor als so vielversprechend? Weil das Labor selbst als Experiment betrachtet wird – ein Versuch, den Prozess, mit dem ein Unternehmenslabor funktioniert, neu zu konfigurieren.“
In diesem Fall geht es darum, sich auf Felder zu fokussieren, die ein besonders großes Potential aufweisen, um diese mit einer Vielzahl von technologischen Lösungen zu erschließen. Es geht also um die großen Ideen, keine inkrementellen. Aber die Ressourcen werden sehr sorgfältig zugewiesen, und Prototyping ist ein Muss, da auf dem Weg zum Erfolg viele Zwischenschritte scheitern werden. Die Bereitschaft, durch Ausprobieren und aus Fehlern zu lernen, gehört zu den zentralen Grundmustern der Kultur bei Google.
Die sich an den Impulsvortrag anschließende Diskussionsrunde moderierte MBS Prof. Hans Jung. Begeisterung löste Robert damit aus, dass er die Teilnehmer des Studienschwerpunkts Digitale Transformation im Masterprogramm für das kommende Semester zu einem Besuch des Google Innovation Labs in München einlud.
Die MBS im Zeichen der Transformation
Die Munich Business School beschäftigt sich mit dem Themenkomplex Transformation schon seit einiger Zeit intensiv: Sowohl im Studienprogramm Master International Business als auch im Bachelor Programm Bachelor International Business bieten wir die Vertiefungsfächer Digital Business und International Innovation und Digital Business an. Im Jahr 2015 startete die Munich Business School das MBS Connected Vehicle Lab, eine Plattform für Wissenschaft, Forschung, Industrie und Dienstleistung.
Es dient der Fakultät, den Studierenden und Experten aus der Wirtschaft dazu, sich über neueste Lern- und Kommunikationsformen zu den Themenbereichen Mobilität der Zukunft auszutauschen. Ende letzten Jahres ist nun auch eine umfassende Herausgeberschaft mit dem Titel „Digital vernetzt: Transformation der Wertschöpfung“ mit Beiträgen von über vierzig Autoren aus Wissenschaft und Praxis unter der Federführung der MBS entstanden.