MBS Teaching Day 2023: Digital ausgestattet für die Hochschullehre

Vice Dean for Learning and Teaching Prof. Dr. Alexandra Hauser opening of the MBS Teaching Day 2023 at Munich Business School.

Der zweite MBS Teaching Day stand unter dem Motto „Digitale Technologien in der Hochschullehre“. Die MBS-Dozierenden konnten sich in verschiedenen Workshops unter anderem zu ChatGPT, Lehrvideos, Moodle und Simulationen weiterbilden. Auch das kulturelle Rahmenprogramm kam selbstverständlich nicht zu kurz.


Nach dem erfolgreichen Kick-off im letzten Jahr sollten die MBS-Dozierenden – ganz gleich ob festangestellt oder freiberuflich lehrend – auch 2023 wieder die Gelegenheit bekommen, sich zu aktuellen Lehrthemen auszutauschen, eigene Lehrerfahrungen zu diskutieren und sich gegenseitig zu neuen Wegen in der Lehre zu inspirieren. Der MBS Teaching Day 2023 widmete sich dem Großthema der Digitalisierung – denn diese macht auch vor dem Hochschulbereich nicht Halt – und verfolgte das Ziel, über den sinnvollen, praktischen und lernförderlichen Einsatz digitaler Technologien im Bereich Lernen und Lehre zu informieren und neue Formen des akademischen Lernens aufzuzeigen.

DAS Schlagwort schlechthin, denkt man aktuell an Lehre und Digitalisierung, ist sicherlich ChatGPT. Das Sprachverarbeitungsmodell spaltet die Gemüter – wo die einen Chancen sehen, prophezeien andere „das Ende der traditionellen Lehre“ und fragen sich, wie in Zukunft zwischen Eigenleistung der Schüler*innen bzw. Studierenden und künstlicher Intelligenz unterschieden werden kann.

Prof. Dr. Markus Westner during his keynote about ChatGPT at the MBS Teaching Day 2023 at Munich Business School.

Keine Frage also, dass Input zu diesem brandaktuellen Thema beim MBS Teaching Day 2023 nicht fehlen durfte. Prof. Dr. Markus Westner, der als Gast von der OTH Regensburg nach München gereist war, entführte die Teilnehmer*innen des MBS Teaching Days gleich zu Beginn des Nachmittags in die Welt der KI und widmete sich in seiner Keynote der Frage „ChatGPT – das Ende der Lehre, wie wir sie kannten?“. Der Professor für Wirtschaftsinformatik erläuterte, was ChatGPT ist – „ein Taschenrechner für Text“ -, demonstrierte, wie es arbeitet und forderte die MBS-Dozierenden auf, das Tool anhand verschiedener Anwendungsfälle aus dem Hochschulbereich selbst zu testen. In Gruppen ließen die Dozierenden ChatGPT beispielsweise Emails schreiben, eine Klausur inklusive Prüfungsfragen, – antworten und -korrektur entwerfen, Modulbeschreibungen verfassen oder Textzusammenfassungen erstellen. Die Erfahrungen waren unterschiedlich und es stellte sich heraus, dass sich ChatGPT für einige Aufgaben besser – z. B. Brainstorming – und für andere schlechter – z. B. Recherche – eignet. Ob und wie man die künstliche Intelligenz in der Lehre und privat nutzen will, muss letztendlich jede*r für sich selbst entscheiden. Klar sollte aber durch die Keynote geworden sein, dass in Zukunft kein Weg daran vorbei führt und man zumindest verstehen sollte, wie ChatGPT funktioniert und welche Risiken, aber eben auch Vorteile sich durch seinen Einsatz ergeben können.

Im Anschluss an die Keynote konnten sich die Teilnehmer*innen des MBS Teaching Days frei nach Interesse und Relevanz auf vier verschiedene Workshops aufteilen. Zur Auswahl standen folgende Themen:

  • Fortlaufende Leistungskontrollen (FLKs) als Instrument moderner Hochschuldidaktik: Status quo und Ansatzpunkte zur Weiterentwicklung; Prof. Dr. Thomas Röhm, Munich Business School
  • Professionalisierung der Lehre durch Moodle; Prof. Dr. Markus Westner, OTH Regensburg
  • Do it yourself in the classroom: Wie Simulationen für aktives Lernen genutzt werden können. Ein Praxisbericht; Stephanie Wißmann, Munich Business School
  • Eigene Lehrvideos erstellen; Michael Obermeier, TU München

Nach zwei Stunden intensiven Lernens und Ausprobierens kehrten die MBS-Dozierenden frisch gestärkt mit digitalem Input in die MBS Lounge zum geselligen Teil des MBS Teaching Days zurück.

Doch ganz war es mit dem Arbeiten noch nicht vorbei, denn jetzt sollte gstanzlt werden! Das Gstanzl ist eine in Bayern und Österreich verbreitete meist vierzeilige Liedform mit spöttischer Pointe. Nach einer kurzer musikalischen Einführung durch die eigens für diesen Anlass kreierte MBS-Band mit Kanzlerin Dr. Christine Menges an der Zither, Prof. Dr. Christian Schmidkonz an der Gitarre sowie Kristina Hiltmair, Prof. Dr. Gabriella Maráz und Prof. Dr. Hans Jung als Sänger*innen fanden sich die Teilnehmer*innen des MBS Teaching Days – mittlerweile waren auch MBS Verwaltungsmitglieder dazugestoßen – in Gruppen zusammen und machten sich an ihr dichterisches Werk. Ob sie dafür ChatGPT benutzten, war ihnen selbst überlassen, denn nach Aussage von Prof. Dr. Schmidkonz könne der Chatbot zwar gstanzln, „allerdings [sei] es nicht so gut und unterhaltsam“.

Unterhaltsam – das waren die im Anschluss von der MBS-Band dargebotenen Gstanzln allemal. Die MBS Lounge füllte sich mit Gelächter und für den Klatschkontext zur Ermittlung des besten Teams musste schließlich doch wieder moderne Technologie in Form eines Dezibelmessers angewandt werden, da das menschliche Gehör nicht mehr in der Lage war, die Unterschiede herauszuhören, so laut war bisweilen der Applaus. Die glücklichen Gewinner*innen durften sich über einen Bierkrug im MBS-Design freuen.

The MBS band consisting of Kristina Hiltmair, Christine Menges, Hans Jung, Gabriella Máraz und Christian Schmidkonz performing the self-written Gstanzln at the MBS Teaching Day at Munich Business School.

Ein rundum gelungener MBS Teaching Day – vielen Dank an das MBS Learning & Teaching Committee bestehend aus Prof. Dr. Alexandra Hauser (Prodekanin für Lernen und Lehren), Prof. Dr. Patricia Kraft, Prof. Dr. Christian Schmidkonz und Natalie Krettek für die Organisation!