Mein Auslandssemester: Thomas @ Instituto Tecnológico de Monterrey

MBS Thomas ITESM

Thomas Bootsveld, Student im Programm Master Sports Business and Communication, hat sein Auslandssemester am Instituto Tecnológico de Monterrey in Mexico verbracht. Hier berichtet er von seinen Erfahrungen.

Warum hast du dich für das Instituto Tecnológico de Monterrey entschieden?

Ich habe mich schon immer für Latein- und Südamerika interessiert und bin schon mehrmals dort gewesen, um zu reisen. Ich wollte jedoch wissen, wie es sich anfühlt, dort ein halbes Jahr zu leben und zu studieren. Ich wollte die Mexikaner kennenlernen und mehr über ihre Kultur erfahren, die sich deutlich von der deutschen unterscheidet.

Auch die Universität selbst war für mich ein Grund, nach Mexiko zu gehen, denn sie gehört zu den besten in ganz Lateinamerika. Unter anderem wird dort großer Wert auf praktische Erfahrungen, Internationalisierung sowie unternehmerische Aktivitäten und Netzwerke gelegt.

Ein weiterer Grund war natürlich, meine Sprachkenntnisse weiter zu vertiefen. Dazu habe ich zwei Kurse mit Unterrichtssprache Spanisch belegt, was mir sehr geholfen hat, mich zu verbessern – insbesondere weil ich akademische Texte auf Spanisch schreiben musste und im Rahmen von Projekten Interviews mit mexikanischen Studenten geführt habe.

Inwiefern unterscheiden sich das Instituto Tecnológico de Monterrey und die MBS?

„The Tec“ wurde 1943 gegründet und ist eine der bekanntesten privaten Universitäten Lateinamerikas mit mehr als 30 regionalen Campussen. Derzeit sind dort mehr als 80.000 Studenten eingeschrieben, damit ist das Instituto Tecnológico de Monterrey viel größer als die MBS.

Was ich an der Tec wirklich geliebt habe, war der riesige Campus, der immer lebendig und voller Studenten war. Es gibt viele Restaurants, Geschäfte und Cafés und eine Bibliothek, wo man sich zum Lernen oder für Gruppenprojekte zurückziehen kann. Außerdem gibt es auf dem Campus ein Fitnessstudio, ein Hallenbad und eine große Gartenanlage zum Entspannen. Für diejenigen, die so nah wie möglich am Campus wohnen wollen, gibt es in unmittelbarer Nähe Studentenwohnheime. Mir hat es auch gut gefallen, dass der Campus sehr grün ist, außerdem legt die Universität großen Wert auf nachhaltige Projekte; es wurden zum Beispiel Wasserspender aufgestellt, um Plastikflaschen zu vermeiden.

Außerdem gibt es am Instituto Tecnológico de Monterrey ein breites Sportangebot und auch mehrere Sportplätze, um Fußball, American Football, Basketball oder Tennis zu spielen. Man kann sich entweder für einen offiziellen Sportkurs anmelden, der normalerweise zweimal pro Woche stattfindet, oder man geht einfach zum Sportplatz und spielt mit seinen Freunden oder anderen Leuten, die man dort trifft.

Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede gibt es zwischen München und Monterrey?

Monterrey ist mit mehr als 4 Millionen Einwohnern in der Metropolregion eine der größten Städte Mexicos und hat jede Menge Industrie – und viele Ähnlichkeiten mit nordamerikanischen Städten. Wie München ist es ein großartiger Ort zum Arbeiten und Studieren, und die Stadt hat einiges zu bieten. Es gibt mehrere Parks, Einkaufszentren, viele Restaurants, Clubs und Bars und an den Wochenenden finden immer wieder Sportveranstaltungen und Konzerte statt. Monterrey hat auch ein koloniales Stadtzentrum, wo man typische mexikanische Kunsthandwerksmärkte, Museen und historische Kirchen und Gebäude findet.

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Im Estadio BBVA Bancomer, wo das Fußballtzeam C.F. Monterrey seine Heimspiele austrägt.

Die Stadt ist von Bergen umgeben und man kann viel wandern und klettern. Es ist möglich, auf eigene Faust loszuziehen oder mit Freunden eine Tour zu buchen, bei denen die Führer einen an Orte bringen, an die man normalerweise nicht kommen würde; außerdem bekommt man Ausrüstung zum Klettern und Schwimmen zur Verfügung gestellt. Der Tagesausflug zum Matacanes Canyon war definitiv eine der besten Erfahrungen, die ich während meines Aufenthaltes in Mexiko gemacht habe.

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Blick auf die Stadt vom Gipfel des „Cerro de la Silla”.

Anders als in München ist es in Monterrey nicht empfehlenswert, die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen, da es oft sehr lange dauert und die Routen sehr verwirrend sind. Der einfachste Weg, sich in der Stadt zu bewegen, ist Uber, ein sehr günstiger, sicherer und schneller Service.

Monterrey, und Mexiko im Allgemeinen, ist viel günstiger als München. Was mir sehr gut gefallen hat, war, dass es eine große Anzahl von Restaurants gibt, die Essen zum kleinen Preis anbieten. In vielen Restaurants kann man für nur 3 bis 5 Euro essen, also habe ich es genossen, zum Essen auszugehen und verschiedene Lokale auszuprobieren.

Auch das Leben an sich ist billiger. Ich habe in Garza Sada 1892 gewohnt, einem Gebäudekomplex mit vier Hochhäusern und vielen Wohnungen. Bezahlt habe ich etwas mehr als 400 Euro im Monat, inklusive Swimmingpool, Grillplatz, Fitnessraum, Räumen zum Lernen, Aufenthaltsräume, Security und kostenlosem Transport zur Universität.

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Der Appartmentkomplex Garza Sada, Thomas‘ Wohnsitz während des Auslandssemesters in Monterrey.

Ich möchte allerdings auch erwähnen, dass in Monterrey, so wie im ganzen Land, die Unterschiede und Kontraste zwischen Arm und Reich deutlich spürbar sind. Es gibt sehr moderne und noble Gegenden (wie San Pedro), in denen einige der reichsten Mexikaner leben; aber es gibt auch Viertel, in denen die Armut deutlich zu sehen ist, und man sollte vermeiden, sich dort aufzuhalten.