17. Wie gehen Sie mit Stress um?
Felix Ewald, Head of Marketing & Sales an der MBS, erläutert: „Diese Frage stellen Recruiter*innen um herauszufinden, wie der*die Bewerber*in mit Zeitdruck und Belastungsspitzen umgeht. Wenn der Druck zunimmt, können die Nerven schon einmal blank liegen und die Stimmung im Team abnehmen. Beschreiben Sie Ihrem Gegenüber im Vorstellungsgespräch, wie Sie Ihre innere Balance halten (z. B. mit Sport) und einen Ausgleich zum stressigen Berufsalltag herstellen. Ebenso sollten Sie bei Ihrer Antwort darauf eingehen, wie Sie mit einer guten Arbeitsorganisation und Hierarchisierung Stress auf der Arbeit aktiv reduzieren, z. B. mit Hilfe eines Kanban Boards oder anderen nützlichen Tools und Methoden.“
18. Was tun Sie, um zu wachsen/sich zu verbessern?
Prof. Dr. Stefan Baldi, Dekan der MBS, rät: „Das Unternehmen möchte langfristig tätige Mitarbeiter*innen gewinnen. Auch wenn Sie die heutigen Erwartungen der ausgeschriebenen Stelle formal erfüllen, können diese sich in der Zukunft wandeln. Keine Antwort auf diese Frage parat zu haben, kommt also eher weniger gut an. Ihr Gegenüber möchte wissen: Wie gehen Sie neue Herausforderungen an? Sind Sie ehrgeizig und interessiert, neue Dinge zu lernen? Überlegen Sie sich ein, zwei konkrete Beispiele, bei denen Sie in der Vergangenheit vor Herausforderungen standen und diese gemeistert haben. Wie immer gilt auch hier: Bleiben Sie ehrlich und authentisch.“
Fragen im Vorstellungsgespräch zu Ihrer Berufserfahrung und Ihren Fähigkeiten
19. Was waren Ihre bisherigen Aufgaben?
Felix Ewald, Head of Marketing and Sales an der MBS, empfiehlt: „Sprechen Sie über drei bis fünf Aufgaben, die im Stellenprofil gesucht werden. Fange dabei mit der wichtigsten an. Der*Die Recuiter*in sollte ein gutes Bild davon bekommen, wie Sie diese Aufgaben in der Vergangenheit gemeistert haben. Sollte neben dem*der Recruiter*in auch jemand aus der Fachabteilung an dem Gespräch teilnehmen, können Sie auch ins Detail gehen und mit Fachwissen glänzen. Aber: Nicht übertreiben! Führen Sie keine Monologe, sondern seien Sie empathisch und geben Sie dem Gegenüber die Möglichkeit, Fragen zu Ihren Ausführungen zu stellen und ins Gespräch zu kommen.“
20. Auf welche Situation/welches Projekt/welche Leistung aus Ihrer professionellen Laufbahn sind Sie besonders stolz und weshalb?
Prof. Dr. Patricia Kraft, Studiengangsleiterin des Bachelor International Business an der MBS, rät: „Damit Sie diese Gelegenheit, im Vorstellungsgespräch einen guten Eindruck zu machen, nicht verschenken, sollten Sie sich im Vorfeld zwei, drei gute Projekte überlegen – am besten solche, die Sie in Verbindung mit dem neuen Jobprofil bringen können. So sieht der potenzielle neue Arbeitgeber, welche Kompetenzen Sie bereits auf diesem Gebiet haben. Wichtig ist, dass Sie möglichst verständlich, kurz und prägnant erläutern. Gut funktioniert das mit der STAR-Methode (Situation, Task, Action, Result): Umreisen Sie die Ausgangssituation, Ihre genaue Aufgabe, welche Schritte Sie zur erfolgreichen Bewältigung gegangen sind und – ganz wichtig – welche Resultate mit welchen konkreten messbaren Ergebnissen daraus erwachsen sind.“
21. Welche Inhalte Ihres Studiums/Ihrer Ausbildung haben Ihnen am besten/am wenigsten gefallen und wieso?
Auch hier rät Prof. Dr. Patricia Kraft zu Ehrlichkeit: „Versuchen Sie hier nicht vermeintliche Fächer/Inhalte aus Ihrem Studium zu erläutern, die der potenzielle Arbeitgeber vielleicht aufgrund des Jobprofils hören möchte. Schildern Sie stattdessen mit jeweils einer schlüssigen Begründung, die neben den fachlichen Aspekten zum Beispiel auch die Didaktik des*der Dozierenden, den Unterricht an sich, die Diskussionen in der Vorlesung oder die besprochenen praktischen Anwendungsfälle beinhalten kann, Ihre Favoriten oder herausfordernden Fächer.“
22. Über welche relevanten IT-Kenntnisse verfügen Sie? (Programme)
Ein Tipp von Unternehmensexpertin Stephanie Stangl: „Hier kann man gut über Zertifikate sprechen, die man gesammelt hat.* Auch Programme, die man im Rahmen seiner Berufspraxis genutzt hat, sind zu nennen. Gehen Sie bei Ihrer Auswahl vor allem auf Programme ein, die in der Stellenausschreibung aufgeführt sind bzw. ebenfalls für die ausgeschriebene Stelle relevant sein könnten. Versuchen Sie Ihre Kenntnisse so objektiv wie möglich zu beschreiben.“
*dies gilt im Übrigen auch für die Frage nach Sprachkenntnissen
23. Haben Sie ein Vorbild oder gab es Personen, die Sie in Ihrer bisherigen Laufbahn besonders geprägt haben?
Kristina Hiltmair, HR-Managerin an der MBS, erklärt: „Hier können die Antworten recht unterschiedlich ausfallen. Es kann sich dabei um die Eltern oder sonstige Familienangehörige, Karriereberater*innen, frühere Arbeitskolleg*innen oder Vorgesetzte handelt. Beschreiben Sie, warum diese Person(en) Sie geprägt haben, indem Sie bestimmte Eigenschaften herausstellen oder eine Wendung in Ihrem Karriereweg aufzeigen. Das hilft Recruiter*innen, Sie als Persönlichkeit mitsamt Ihren Überzeugungen noch besser kennenzulernen.“
Fragen im Vorstellungsgespräch zu Ihren Karriereplänen
24. Wohin möchten Sie sich beruflich entwickeln?
Prof. Dr. Heiko Seif weiß: „Hier sind zwei Steps entscheidend: Sprechen Sie zum einem von ihren nächsten, kurzfristigen Karrierezielen und zum anderen von Ihren langfristigen Entwicklungsschritten. Erläutern Sie, was Sie vorhaben, um diese Ziele zu erreichen und machen Sie deutlich, dass die ausgeschriebene Stelle dafür der perfekte Weg ist. Achten Sie darauf, nicht zu sehr ins Detail zu gehen, was die Zukunft anbelangt, schließlich sollte nicht der Eindruck entstehen, dass Sie das Unternehmen schon bald wieder verlassen wollen.“
25. Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?
Der Tipp von Kristina Hiltmair aus der HR-Abteilung: „Bei dieser Antwort ist etwas Fingerspitzengefühl gefragt. Überlegen Sie, warum man Ihnen diese Frage gestellt hat. Möchte man Ihren Ehrgeiz oder Ihre Loyalität testen? Wie Ihre Einschätzung auch ausfällt: Bei Ihrer Antwort sollte nicht der Eindruck entstehen, dass Sie diesen Job nur als Sprungbrett für eine andere Position oder ein anderes Unternehmen nutzen.“
Überraschungs-, Stress- und Brainteaser-Fragen im Vorstellungsgespräch
26. Was konnten Sie in Ihrem Lebenslauf nicht unterbringen, was wir aber unbedingt noch über Sie wissen sollten?
Kristina Hiltmair, HR-Managerin der MBS, empfiehlt: „Haben Sie in jedem Fall eine gute Antwort parat! Bei dieser Frage haben Sie noch einmal die Chance, Eindruck zu hinterlassen und Interesse zu wecken. Bedenken Sie: Meist sind auch schon einfachsten Dinge, die Ihnen banal und nichtig erscheinen mögen, für Ihre*n Gesprächspartner*in spannend und von Interesse.“