
Das Vorstellungsgespräch ist für viele Personen mit Ängsten, Aufregung und Druck verbunden. Kein Wunder hängt doch von diesem Gespräch einiges ab: der erste Job, ein Branchenwechsel oder gar ein Karrieresprung. Aber wie so oft im Leben heißt es: Vorbereitung ist die halbe Miete. Denn tatsächlich gibt es einige typische Fragen im Vorstellungsgespräch, die immer wiederkehren und auf die man sich wunderbar vorbereiten kann. In diesem Blogartikel gibt es nicht nur die 30 häufigsten Fragen im Vorstellungsgespräch. Ein Team von Expert*innen der Munich Business School (MBS) liefert zudem nützliche Tipps für gelungene Antworten auf diese 30 Fragen. Damit steht dem nächsten Vorstellungsgespräch nichts mehr im Wege!
Expertise für das nächste Vorstellungsgespräch Die MBS-Expert*innen für gute Antworten im Vorstellungsgespräch kommen aus Theorie und Praxis. Aus Forschung, dem aktiven Prozess des Recruitings und dem täglichen Kontakt mit Unternehmen wissen sie, wie diese ticken und welche Antworten auf die Fragen im Vorstellungsgespräch Personalverantwortliche hören wollen.
Fragen im Vorstellungsgespräch zur Gesprächseröffnung
1. Erzählen Sie uns etwas über sich!
Prof. Dr. Sophie Hieke, Studiengangsleiterin des Master International Marketing and Brand Management, rät: „In der Kürze liegt die Würze! Recruiter*innen hören nicht gerne eine komplette Zusammenfassung des Lebenslauf, denn den haben sie bereits gelesen. Besser ist es, sich aus den verschiedenen Stationen (Ausbildung, Studium, Praktika, Job) einzelne Erfahrungen und entwickelte Fähigkeiten herauszupicken und auf diese einzugehen. “ „Auch wenn diese Frage natürlich beruflich und nicht persönlich gemeint ist, kann man durchaus auch Erfolgsgeschichten auf Hobby-Ebene, beispielsweise im Sport oder Ehrenamt, einstreuen – insbesondere wenn sich daraus Eigenschaften und Fähigkeiten ableiten lassen, die für den neuen Job relevant sind. Die Relevanz für den neuen Job sollten Sie bei der Auswahl der Punkte sowieso immer im Hinterkopf haben.“, ergänzt Prof. Dr. Heiko Seif, Studiengangsleiter des Master Sports Business and Communication.
2. Warum sollten wir gerade Sie einstellen?/Was unterscheidet Sie von anderen Bewerber*innen?
Die Antwort auf diese Frage ist eigentlich einfach: Natürlich, weil Sie der*die Beste sind. Aber wie verpackt man dies sinnvoll, ohne es so direkt zu formulieren? Prof. Dr. Sophie Hieke und Prof. Dr. Heiko Seif schlagen vor: „Recruiter*innen interessiert hier vor allem, welchen Mehrwert Sie als Bewerber*in für das Unternehmen bieten können und nicht umgekehrt. Machen Sie deutlich, dass Sie sich mit den anstehenden Aufgaben auskennen und wo Sie mit Ihren Fähigkeiten und Erfahrungen zur Weiterentwicklung des Unternehmens beitragen können. Verzichten Sie stattdessen auf lange Monologe, die herausstellen, welche neuen Dinge Sie mit der Stelle lernen wollen, da dies letztendlich nur dem*der Bewerber*in zugutekommt, nicht aber dem Unternehmen.“
Fragen zu Ihrer Bewerbungsmotivation
3. Warum möchten Sie für uns in der Rolle als [xyz] arbeiten?
Prof. Dr. Heiko Seif empfiehlt: „Erzählen Sie, was die Rolle aus Ihrer Sicht attraktiv macht und was Sie dazu veranlasst hat, sich zu bewerben. Das kann etwa das zu bearbeitende Thema, der Gestaltungsspielraum, das Arbeitsumfeld, die Unternehmensmission oder gar eine Empfehlung durch jemanden sein. Ganz gleich welche Aspekte sie auswählen, Sie sollten diese für sich klar und parat haben. Es macht keinen guten Eindruck, wenn Sie im Vorstellungsgespräch erst lange nach den Gründen suchen müssen!“
4. Warum streben Sie einen Jobwechsel an?/Warum möchten Sie Ihren aktuellen Arbeitgeber verlassen?
Prof. Dr. Sophie Hieke rät als goldene Regel Nr. 1: „Nie schlecht über vergangene/momentane Arbeitgeber, Chefs oder Kolleg*innen sprechen! Das gilt auch wenn man den Job wechselt, weil die Situation nicht tragbar ist. Kein Arbeitgeber will jemanden einstellen, von dem er Angst hat, dass er*sie im nächsten Interview auch schlecht über ihn redet. Legen Sie lieber der Fokus darauf, wohin Sie sich entwickeln wollen und warum der neue Arbeitgeber hierfür die bessere Option ist.“
5. Was motiviert Sie, morgens aufzustehen?
„Das ist eine meiner absoluten Lieblingsfragen im Vorstellungsgespräch und ich empfehle Ihnen, sich mit dieser Frage frühzeitig auseinanderzusetzten. Hier geht es um Ihr persönliches WHY und warum, Sie die Dinge tun, die sie nun einmal tun. Denn jedes Unternehmen wünscht sich Mitarbeitende, die über den bloßen Erfolg des Unternehmens hinausgehen und aus einer inneren Überzeugung für das Unternehmen arbeiten. Deshalb sollte Ihre Antwort auf jeden Fall mit positiven Gefühlen verknüpft sein. Sie kennen Ihr WHY noch nicht? Dann begeben Sie sich auf die Suche danach! Ein guter Anfang ist das Buch Find your WHY von Simon Sinek.“, sagt Felix Ewald, Head of Marketing & Sales.
6. Was ist Ihre Gehaltsvorstellung?
Christine Menges, Kanzlerin und CFO der Munich Business School, weiß: „Gerade für Berufseinsteiger*innen ist diese Frage entscheidend, da sich künftige Gehaltserhöhungen meist prozentual am aktuellen Jahresgehalt ausrichten. Fragen nach dem Gehalt können zu unterschiedlichen Zeiten im Rahmen des Bewerbungsprozess auftauchen: im Bewerbungsformular, während des ersten Telefonats mit dem*der Recruiter*in, im Gespräch mit der Fachabteilung etc. Dass die Frage irgendwann kommt, ist absolut sicher. Daher ist es umso wichtiger, sich gut auf diese Frage vorzubereiten. Informieren Sie sich mithilfe von Benchmark-Portalen im Internet über die für Ihre Qualifikation und Berufserfahrung branchenüblichen Gehälter. Wenn Sie fähig sind, Ihren Gehaltswunsch realistisch einzuschätzen und auch souverän vorzubringen, zeigen Sie dem Arbeitgeber, dass Sie Ihren eigenen Marktwert kennen und selbstbewusst sind. Verhandeln lässt sich übrigens trainieren, beispielsweise mit unserem Negotiation Skills-Seminar.“