Was wir von dieser Abschlussarbeit lernen können
Anna Liuzzos Beitrag bietet einige wichtige Ansatzpunkte für Praxis und Forschung im europäischen Bekleidungshandel:
- Die Relevanz alternativer Perspektiven in einer empirischen Analyse
Die Durchführung von Interviews mit unterschiedlichen Marktteilnehmer*innen ermöglicht es, Kunden- und Unternehmensperspektive direkt gegenüber zu stellen. Das Gegenüberstellen der verschiedenen Perspektiven deckt Lücken und Herausforderungen auf, die es weiter zu erforschen gilt, und liefert Ideen unterschiedlicher Sichtweisen, was die Denkweise öffnet und die Lernreise anregt. - Kundenperspektive zuerst erfassen
Wird die Kundenperspektive zuerst ermittelt, können Interviews mit den Unternehmen dadurch angereichert werden, dass aktuelle und bisher nicht identifizierte Kundenanforderungen direkt thematisiert werden. - Zukunftsfähige digitale Technologien identifizieren
Von zentraler Bedeutung ist das Verständnis für zukunftsfähige digitale Technologien. Mit welchen digitalen Lösungen lassen sich künftige Anwendungen realisieren, welchen Nutzen schaffen diese und welche Kund*innen werden diese nutzen? Das Spektrum der in dieser Arbeit betrachteten digitalen Lösungen schafft zahlreiche Optionen für digitale Customer Touchpoints. - Empirische Analyse erfordert einen strukturierten Plan
Um sicherzustellen, dass der empirische Teil der Forschung durchdacht und in Bezug auf das Forschungsziel geplant ist, ist es einfacher, die gesammelten Ergebnisse später zu analysieren. Jeder Teil der empirischen Forschung muss unmittelbar mit den Forschungsfragen verknüpft sein. Außerdem hilft eine gut geplante Methodik, sich bei der Durchführung der qualitativen oder quantitativen Forschung sicherer zu fühlen. - Eigene empirische Befunde mit State of the Art der Forschung vergleichen
Werden die eigenen empirischen Befunde mit dem aktuellen Stand der Forschung kontrastiert, lassen sich weitere Leitfragen zielführend beantworten: Was stimmt überein und was nicht? Erst das Verbinden von Theorie und Praxis macht es möglich, die eigene Studie ganzheitlich zu betrachten. - Jedes Gespräch und jede Beobachtung zählt
Nur wer seine oder ihre Perspektive erweitert, wächst über sich hinaus: Aktuelle Nachrichten über das Forschungsthema lesen, RSS-Feeds und Blogbeiträge nutzen, mit möglichst vielen Menschen über das Thema reden sowie die eigene Umgebung mit einbeziehen und neu betrachten. Wer über das Kernthema der Forschung hinaus denkt, kann sinnvollere Verbindungen zum Forschungsgegenstand herstellen.
Quellen:
Gassmann, Michae (2020): Nur das Weihnachtsgeschäft kann den Handel noch retten. In: Welt, 15.07.2020. (Abrufdatum: 26. Januar 2021)
White, Sharon (2020): COVID speeds up digital transformation by 5 years. (Abrufdatum: 26. Januar 2021)
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